Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks

Das Handwerk in Deutschland

Mit 130 Berufen ist das Handwerk Kern des Mittelstandes. Gesetzliche Basis ist die Handwerksordnung. Aus- und Weiterbildung ist eine zentrale Aufgabe.
Junge Informationselektronikerin für Bürosystemtechnik an einem Verteilerkasten.

Das Handwerk ist Kern und wesentlicher Teil des Mittelstandes in Deutschland. Als große Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe nimmt es maßgeblichen Einfluss auf das öffentliche Leben. Ob Privatverbraucher, Industrie, Handel oder die öffentliche Hand – das deutsche Handwerk bietet ein breites, differenziertes und vor allem qualitativ hochwertiges Angebot an Waren und Dienstleistungen. Individuelle Produkte und Problemlösungen sind die Domäne und Stärke des Handwerks.

Die Leistungen der Handwerker in Deutschland werden täglich millionenfach in Anspruch genommen. Handwerker stellen sich flexibel und kreativ in den Dienst ihrer Kunden und Auftraggeber. Ständige Anpassungsfähigkeit wird durch hoch qualifizierte Betriebsinhaber und Mitarbeiter sichergestellt.

Qualifizierte Fachkräfte sind der Motor für die Innovationskraft der Betriebe im Hinblick auf neue wirtschaftliche und technische Entwicklungen. Unterstützung finden Handwerksbetriebe dabei in einer Handwerksorganisation mit breit aufgestellter Infrastruktur für Aus-, Fort-, Weiterbildung, Technologie-Transfer, Beratung und Interessenvertretung.

Zu den Kennzahlen des Handwerks.

Berufe des Handwerks

Zum Handwerk in Deutschland zählen über 130 Berufe aus folgenden Bereichen:

  • Bau und Ausbau
  • Metall und Elektro
  • Holz und Kunststoff
  • Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk
  • Lebensmittelhandwerk
  • Gesundheits- und Körperpflegehandwerk sowie chemisches und Reinigungsgewerbe
  • Grafisch-Gestaltendes Handwerk

Einen ausführlichen Überblick über die Profile der unterschiedlichen Handwerksberufe bietet die Kampagnenwebsite handwerk.de.

Die Handwerksordnung

In Deutschland ist die Zugehörigkeit zum Handwerk nicht über die Betriebsgröße oder den Umsatz geregelt, sondern gesetzlich. Die Handwerksordnung legt fest, welche Berufe zum Handwerk zählen.

Anlage A umfasst alle Berufe, für die eine Meisterprüfung die Voraussetzung zur Selbstständigkeit ist. Der Gesetzgeber fordert eine Meisterprüfung oder vergleichbare Qualifikationen für Berufe, die besonders gefahrgeneigt sind und/oder eine besondere Ausbildungsleistung erbringen.

Anlage B1 nennt alle weiteren Handwerksberufe, in denen eine Meisterprüfung freiwillig abgelegt werden kann. Das sogenannte „handwerksähnliche Gewerbe“ wird in Anlage B2 erfasst.

Aus- und Weiterbildung im Handwerk

Das Handwerk ist Ausbilder Nummer 1 in Deutschland. Das Duale System der Ausbildung ist einzigartig. Es vereint in der Lehre praktisches Arbeiten und Lernen im Betrieb mit der reflektierend theoretischen Ausbildung in der Berufsschule. Der Abschluss ist nach drei bis dreieinhalb Jahren die Gesellenprüfung.

Jeder Geselle kann sich über systematische Berufslaufbahnkonzepte
weiterbilden und die Meisterprüfung ablegen. Die Meisterprüfung ist die fachliche und unternehmerische Fortbildung auf Bachelorniveau und befähigt zur Unternehmensführung und Ausbildung.

Gesellen und Meister können unter vielfältigen Möglichkeiten der Fortbildung wählen; Beispiele sind der Betriebswirt des Handwerks als Fortbildung für Unternehmer und Manager oder der Restaurator im Handwerk als international renommierte fachliche Weiterbildung. In den meisten Bundesländern eröffnet der Meisterbrief den Weg zum Studium an Fachhochschule oder Universität.

Mehr zum Thema Berufliche Bildung.

Außenwirtschaftliche Aktivitäten und internationale Partnerschaften

Handwerksunternehmen erkennen und nutzen ihre Exportchancen. Rund 50.000 Unternehmen verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen ins Ausland. Die wichtigsten Absatzmärkte liegen in den europäischen Nachbarländern bei Kunden, die hohe Qualitätsansprüche haben oder individuelle Leistungen nachfragen.

Beratung und praktische Unterstützung bei ihren Auslandsaktivitäten erhalten die Betriebe bei den über 90 Außenwirtschaftsexperten in den Handwerkskammern und Fachverbänden sowie den deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in 80 Ländern.

Die deutschen Handwerksorganisationen engagieren sich in vielen internationalen Partnerschaften und sind an Projekten der Entwicklungszusammenarbeit beteiligt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Unterstützung von Kammern und Verbänden der mittelständischen Wirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie dem Berufsbildungsexport. Mit ihren rd. 550 Berufsbildungsstätten verfügen die Handwerksorganisationen über vielfältige Kompetenzen, die von der Organisation und Gestaltung beruflicher Bildungsangebote bis zur Durchführung von Lehrgängen und Abnahmen von Prüfungen reichen. Zur Deckung des weltweiten Bedarfs an gewerblich-technisch qualifizierten Fachkräften sind die Handwerksorganisationen daher ein attraktiver Partner.

Mehr zum Thema Außenwirtschaft.

Handwerk gestern – Geschichte des Handwerks

Das Handwerk in Deutschland kann auf eine lange Tradition und eine bewegende Geschichte zurückblicken. Von seinen Anfängen in Mittelalter und früher Neuzeit über die Handwerksbewegung im 19. Jahrhundert bis zur handwerklichen Selbstverwaltung im 20. und 21. Jahrhundert hat es sich über seine wirtschaftliche Bedeutung hinaus als kultur- und gesellschaftsprägender Faktor erwiesen. Der ZDH strebt an, die wissenschaftliche Erforschung der Handwerksgeschichte zu fördern und dafür die Grundlagen zu verbessern. 
 

Video: Bedeutung und Vielfalt des Handwerks

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Extrem vielseitig, ganz schön praktisch und sehr erfolgversprechend: Mirko Drotschmann, MrWissen2go, erklärt, was Handwerksberufe so besonders macht.

Zwei Tischlerinnen mit eingerahmten Meisterbrief in ihrer Werkstatt.

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Handwerk in Deutschland ist einzigartig. Überzeugende Belege dafür stellen wir Ihnen in unserer Rubrik Handwerk-Stories vor. 

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