Frauen des Handwerks
Frauen sind in vielfältigen Positionen Leistungsträgerinnen. Als selbstständige Unternehmerin, Geschäftsführerin, Meisterin, Gründerin, in der Doppelspitze mit dem Partner oder als Nachfolgerin im Familienbetrieb haben sie sich ihren Platz in Führungspositionen erobert. Fast jede fünfte erfolgreiche Meisterprüfung wurde 2023 von einer Frau absolviert (18,1 Prozent). Der Frauenanteil an den Betriebsspitzen im Handwerk unterscheidet sich je nach Gewerbegruppe deutlich – durchschnittlich wird im Handwerk jeder vierte Betrieb (24,6 Prozent) von einer Frau (mit) geführt. Das Entwicklungspotential von Frauen ist damit aber noch lange nicht ausgeschöpft.
In den vergangenen Jahren bildeten Frauen in den handwerklichen Belegschaften einen relativ konstanten Anteil von etwa einem Drittel. Dabei sind zwischen den handwerklichen Gewerbegruppen große Unterschiede feststellbar. Gleiches gilt für die Anteile weiblicher Beschäftigter in den verschiedenen Qualifikationsgruppen, die in den Handwerksbetrieben vorzufinden sind.
Insgesamt liegt der Frauenanteil unter den Auszubildenden im Handwerk bei einem Siebtel (2023: 14,1 Prozent). In den gewerblich-technischen Berufen bleiben Frauen vielfach jedoch noch unterrepräsentiert.
Besonders hohe Frauenanteile zeigen sich dabei bei Auszubildenden in kreativen Handwerksberufen. Weit oben rangieren beispielsweise Berufe wie Maßschneiderin (Frauenanteil 2023: 86,1 Prozent), Goldschmiedin (72,9 Prozent) oder Konditorin (85,0 Prozent). Auch die Gesundheitshandwerke wie Zahntechnikerinnen (64,4 Prozent), Augenoptikerin (67,7 Prozent) oder Hörakustikerin (53,5 Prozent), weisen hohe Frauenanteile auf.
Auch wenn der Friseurberuf noch unangefochten auf Platz Eins der Top-Berufe der weiblichen Auszubildenden im Handwerk steht: In vielen Bereichen wird das Handwerk deutlich weiblicher. Deutlich gestiegen ist die Zahl junger Frauen, die Kraftfahrzeugmechatronikerin, Tischlerin, Augenoptikerin, Elektronikerin, oder Malerin und Lackiererin werden.
Ziel ist es, noch mehr junge Frauen zu einer Ausbildung in den vielen zukunftsorientierten Berufen im Handwerk zu ermutigen. Die Berufsaussichten und Karrierechancen für Frauen im Handwerk sind exzellent.
Junge Frauen werden im Rahmen der schulischen Berufsorientierung und der Kampagne des Handwerks explizit angesprochen, die eigene Stärken und Talente jenseits von Stereotypen weiterzuentwickeln und neue Wege in der Berufswahl zu gehen. Durch die Stärkung von MINT-Fächern soll das Interesse für gewerblich-technische Berufe geweckt werden. Der ZDH beteiligt sich am Girls Day, MINT-Initiativen und setzt sich im Rahmen der Initiative Klischeefrei für die Überwindung von Geschlechterklischees in der Berufsorientierung und -beratung ein.
Umdenken ist angesagt – auch bei Eltern, Lehrern und in der Gesellschaft insgesamt. Mit dem digitalen Wandel werden die körperlichen Belastungen handwerklicher Berufe geringer, zugleich wächst der Bedarf an kreativem, kommunikativem und gestaltendem Potential. In den Führungsetagen des Handwerks von morgen rücken Themen wie z. B. Arbeitsklima, Führungskultur, Kommunikation, Gestaltung von Arbeitsorganisation und Arbeitszeit, Work-Life-Balance sowie Personalentwicklung in den Mittelpunkt. Handwerk lebt Vielfalt und es gibt spannende Herausforderungen zu entdecken.
Download
Frauen im Handwerk
Ob als Unternehmerin, Meisterin, mitarbeitende Unternehmerfrau, ob als Gesellin oder Auszubildende - Frauen tragen in allen Bereichen zum Erfolg von Handwerksbetrieben bei.