Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Manufaktur Mücke setzt auf Digitalisierung

Unter dem Motto "Handwerk gibt Impulse" hat die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld im Herbst 2020 in die Manufaktur Mücke in Detmold eingeladen.
Drei Herren und eine Dame mit blauen Masken in einer Tischlerei-Werkstatt.

Tischlermeister und Geschäftsführer der Manufaktur Mücke GmbH in Detmold, Ralf Mücke, zeigt Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, und Heidi Lagemann, Azubi-Coach am Felix Fechenbach Berufskolleg, seine Tischlerei.

Die Teilnehmerzahl war aufgrund der Corona-Pandemie stark reduziert. „Die Pandemie hat zwar zahlreiche Einschränkungen bewirkt, jedoch sind Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiter vorangebracht worden“, erklärte Peter Eul beim Besuch in der Manufaktur Mücke. „In Ihrem Unternehmen setzen Sie seit vielen Jahren auf Fortschritt und neue Technologien“, mit diesem Worten wandte sich der Handwerkspräsident an Ralf Mücke, Lehrlingswart der Tischler-Innung Lippe und Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer.

Tischlerhandwerk digitalisiert

Mücke hat sich mit seinem Fachbetrieb auf den Ladenbau sowie die Gestaltung von Geschäftsräumen spezialisiert. „Wir können individuell, schnell und auf einem hohen Qualitätsniveau liefern“, sagte der Detmolder Handwerksunternehmer stolz, der in den letzten Jahren massiv in den Maschinenpark investiert hat und die meisten Arbeitsvorgänge digitalisiert hat. Möbelstücke oder ganze Einrichtungen werden digital über ein CAD-Programm entworfen und laufen dann nach Freigabe durch den Auftraggeber in die digitale Arbeitsvorbereitung. Dort werden technische Details, wie beispielsweise Schließfunktionen, Scharniere oder Verbindungen, zunächst digital angefügt. Dabei wird eine automatisierte Stückliste erstellt. Über eine CNC-Schnittstelle werden die Bauteile programmiert. „Nur ausgebildete Tischler können die digitalisierten Verfahren steuern“, betonte Mücke. Die Digitalisierung ermögliche auch eine nachhaltigere Produktion, der Verschnitt beispielsweise werde stark reduziert.

Ausbildung 4.0

Um gute Fachkräfte beschäftigen zu können, bildet der Lehrlingswart regelmäßig aus. Derzeit hat Mücke einen Auszubildenden. „Körperliche Stärke ist keine Voraussetzung mehr für eine Ausbildung im Tischlerhandwerk, dafür ist eine gewisse Computerbegeisterung sehr hilfreich“, sagte Mücke vor allem an Heidi Lagemann gewandt. „Die Zukunft des Handwerks liegt in der Ausbildung 4.0“, ergänzte Präsident Eul.

Die Auszubildenden lernen in der Manufaktur Mücke zunächst den Umgang mit traditionellen Handwerkzeugen. „Das ist Voraussetzung, um im nächsten Schritt die modernen Technologien und digitalisierten Arbeitsprozesse verstehen und anwenden zu können“, betonte Tischlermeister Mücke. Viele Tätigkeiten, die zuvor mit großer körperlicher Anstrengung verbunden waren, werden inzwischen mittels elektronisch gesteuerter Geräte und Hubvorrichtungen ausgeführt.

Drei Herren und eine Dame in einer Tischlerei-Werkstatt.

Tischlermeister Ralf Mücke setzt in seinem Betrieb auf Digitalisierung – diese ermögliche auch eine nachhaltigere Produktion, so der Geschäftsführer.

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