ZDH-Fachtagung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

Mit dem Start ins neue Jahr hat das Thema "Nachhaltigkeitsberichterstattung" stark an Relevanz gewonnen.  Die ersten berichtspflichtigen Unternehmen müssen in diesem Jahr einen Nachhaltigkeitsbericht für 2024 veröffentlichen. Während Handwerksbetriebe nur selten direkt berichtspflichtig sind, sind sie über die Lieferketten dennoch betroffen. Denn weil berichtspflichtige Unternehmen verpflichtet sind, auch Angaben zu vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten zu machen, was auch Handwerksbetriebe einschließt, leiten sie die entsprechenden Fragen- und Nachweiskataloge dann auch an Handwerksbetriebe weiter. Hinzu kommt, dass auch Kreditinstitute und Versicherungen vermehrt Nachhaltigkeitsdaten verlangen, denn auch sie gehören zu den berichtspflichtigen Unternehmen und müssen zusätzlich auch bankaufsichtsrechtliche Vorgaben zum Risikomanagement berücksichtigen.

Am 14. Januar 2025 fand die ZDH-Fachtagung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung statt, mit dem Fokus auf dem sogenannten VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard für SMEs). Der Aufwand für die Betriebe soll mit diesem freiwilligen Berichtsstandard für nicht-berichtspflichtige Unternehmen (kurz: VSME) verringert werden. Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammern und Zentralfachverbände diskutierten mit der EU-Kommission, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und der Kreditwirtschaft nicht nur über die Inhalte und Anwendungsmöglichkeiten des VSME, sondern insbesondere auch über notwendige Maßnahmen, wie die Akzeptanz des VSME bei den berichtspflichtigen Unternehmen, der Kredit- und Versicherungswirtschaft sowie der öffentlichen Hand gesichert werden kann.

Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 wird der VSME von der EU-Kommission veröffentlicht. Um den Handwerksbetrieben dann die Praxisumsetzung so einfach wie möglich zu machen, wird das Handwerk eine plattformgestützte Anwendung aufbauen. Mit Hilfe dieses Tools können Handwerksbetriebe künftig einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen und den anfragenden Unternehmen zur Verfügung stellen. Das Projekt läuft unter dem Arbeitstitel "KMU-Modul Handwerk" und wird von der ZWH - Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. in Kooperation mit dem ZDH und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) entwickelt sowie vom BMWK finanziert. Auf der Tagung wurden die Kammern und Verbände über dieses für Betriebe kostenfreie Tool informiert.

Hier finden Sie eine Bildergalerie der Veranstaltung: