Das Handwerk erwartet von Politik praktisch umsetzbare Konzepte
"Umbrüche erzeugen Angst." Mit Blick auf den Osten: "In einer Bevölkerung, die in einer Generation schon einmal massive Veränderungen ihrer Lebensentwürfe und Arbeitsstrukturen bewältigt hat, bestehen schlicht große Sorge und auch Angst um die Zukunft, die dann teils über Frustration zu Wut und vermeintlichem Protest und auch Protestwahlverhalten werden. Wenn es den politisch Verantwortlichen in einer solchen Gemengelage nicht gelingt, Wege aufzuzeigen, diese Veränderungen zu bewältigen, dann ist zu erleben, dass politische Ränder erstarken. Das Handwerk braucht praktisch umsetzbare Konzepte. Es geht darum, die Menschen auf dem Weg hin zu politischen Zielen nicht zu überfordern. Politik muss Sorge durch Vertrauen und Zuversicht ersetzen."
"Für das Handwerk ist eindeutig: Es ist in der Mitte der Gesellschaft verortet. Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sind unverhandelbare Grundsätze. Einzelne Parteien der Ränder sollten uns nicht davon ablenken, diese Grundlagen unseres Zusammenlebens im Zentrum unseres Handelns zu behalten. Die aktuellen Umfragen mahnen uns, vor allem die Mitte der Gesellschaft wieder in den Fokus zu nehmen und diese Mitte, die unser Gemeinwesen trägt, bei politischen Entscheidungen einzubeziehen und nicht außen vor zu lassen. Alle Parteien werden sich daran messen lassen müssen, ob sie das in ihrem Handeln beherzigen, und ob sie die geltenden Grundsätze unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung gewährleisten. Ob die politischen Ränder dafür stehen, da gibt es an verschiedenen Stellen schon erhebliche Zweifel."
"Für uns als Handwerk sind die politischen Lösungskonzepte entscheidend, die für faire Rahmenbedingungen in den überwiegend familiengeführten rund 1 Million Betrieben mit ihren gut 5,6 Millionen beschäftigten Handwerkerinnen und Handwerker sorgen: Damit diese heute und in Zukunft sicher und verlässlich ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen können, brauchen sie eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung, eine geringere Belastung durch Steuern und Abgaben, einen Abbau der inzwischen überbordenden Bürokratie, die sonst zur Transformationsbremse zu werden droht, eine stärker geförderte und unterstützte berufliche Bildung zur Fachkräftesicherung: Für all diese Bereiche erwarten Handwerksbetriebe eine politische Rahmensetzung, die es ihnen ermöglicht, wirtschaftlich erfolgreich ihren Betrieb zu führen und tätig zu sein."