Dauerhafte Beitragsstabilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit
Im OECD-Vergleich belasten Abgaben die Einkommen in Deutschland besonders stark. ZDH-Präsident Dittrich fordert gegenüber Rasmus Bruchsteiner von “Media Pioneer“ eine Reform der sozialen Sicherungssysteme und eine Sozialabgabenbremse von Verfassungsrang.
"Die Finanzierungsprobleme und der Reformbedarf der Sozialversicherungssysteme sind offensichtlich. Aktuell sind die sozialen Sicherungssysteme weder zukunftsfest noch generationengerecht aufgestellt. Mit dem Reißen der 40-Prozent-Marke beim Gesamtsozialversicherungsbeitrag im laufenden Jahr ist die Schmerzgrenze für das Handwerk überschritten worden. Es kann - auch angesichts der Vielzahl an digitalen Geschäftsmodellen - nicht hingenommen werden, dass die Sozialabgaben auch in der Zukunft vor allem an den Faktor Lohn und Gehalt gekoppelt bleiben. Steigende Sozialabgaben machen die lohnintensive Arbeit, wie sie im Handwerk vorherrscht, immer teurer, nehmen Betrieben wie ihren Beschäftigten finanzielle Spielräume und schwächen die standorttreuen Handwerksbetriebe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Schon jetzt ist es so, dass das Handwerk als beschäftigungsintensiver Bereich einen überproportionalen Beitrag zur Finanzierung der Sozialsysteme leistet. Das ist nicht fair und muss geändert werden. Deshalb gehört das gegenwärtige Finanzierungsmodell der Sozialversicherungssysteme ganz grundsätzlich auf den Prüfstand mit dem Ziel, den Faktor Arbeit zu entlasten. Nur dauerhafte Beitragsstabilität sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, ermöglicht ihren Beschäftigten ein auskömmliches Einkommen mit mehr Netto vom Brutto, schafft Impulse für mehr Beschäftigung und trägt zur Generationengerechtigkeit bei. Daher plädieren wir dafür, eine „Sozialabgabenbremse“ und das Prinzip der Generationengerechtigkeit im Grundgesetz zu verankern."