Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
02.11.2023

Jetzt ist entschlossenes Handeln nötig!

Anlässlich der Mitgliederversammlung des Hessischen Handwerkstages dringt ZDH-Präsident Jörg Dittrich bei Patricia Andreae von der "FAZ" darauf, dass Politik Probleme entschlossener angehen muss: ob nun Baukrisenbekämpfung oder Fachkräftegewinnung.
Ein Handwerker reicht Dämmmaterial für die Dämmung eines Gebäudes nach oben.

"Ich weiß, dass es in vielen Bereichen des Handwerks Probleme gibt. Aber vor allem im Bauhauptgewerbe rechnen wir für das Jahr 2023 mit einem Umsatzrückgang von real 7 %. Vor diesem Hintergrund haben wir einen Krisengipfel zum Wohnungsbau gefordert, und er hat stattgefunden. Der vorgelegte 14-Punkte-Plan geht in die richtige Richtung: Mit der Weiterentwicklung der Eigenheimförderung, dem Bekenntnis zum Gebäudetyp E und der Verschiebung von EH40 als gesetzlichem Mindeststandard hat der Plan gute Ansätze. Was aber nach wie vor fehlt, sind konkrete Zuständigkeiten und festgelegte Termine. Die Gefahr ist, dass der 14-Punkte-Plan nur teilweise Realität wird und wir in ein paar Wochen oder Monaten den nächsten Krisengipfel brauchen. Daher lassen wir nicht locker, die Politik an ihre Zusagen zu erinnern und die zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen einzufordern. Noch drehen sich die Kräne, aber die Daten sprechen eine deutliche Sprache. Wir erleben einen dramatischen Rückgang beim Bau von neuen Wohnungen, die dringend gebraucht werden."

"Beim 14-Punkte-Plan braucht es die Mitwirkung der Länder. Deswegen meine dringende Bitte an die Handwerksorganisation in Hessen: Setzen Sie sich mit der Landesregierung in Wiesbaden und den örtlichen Abgeordneten zusammen. Machen Sie Druck und helfen dabei, dass die Absichtserklärungen der Politik auch tatsächlich umgesetzt werden. Auch die Länder müssen in der schweren Situation ihren Teil beitragen, damit nicht Hochbaubetriebe und Strukturen verloren gehen, die wir dringend brauchen."

"Wir sind für Fachkräfte aus dem Ausland auf Grund der Steuer- und Abgabenquote nicht Zielland Nummer eins. Wenn das so ist für zugewanderte Fachkräfte, dann ist das auch für die Menschen, die hier leben, nicht hinnehmbar. Wir brauchen mehr Netto vom Brutto bei den Beschäftigten. Steigende Sozialabgaben sind für die lohnintensiven Handwerksberufe ein Mühlstein im Wettbewerb um Fachkräfte. Sie reduzieren auf der Seite von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Kaufkraft und bei den Firmen die Mittel, die für Investitionen benötigt werden."

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