Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
01.03.2023

Technologieausschluss bei Heizungsumstellung macht wenig Sinn

Bei der Umstellung von Heizungstechnologien sollte zählen, wie die Klimaschutzziele am besten erreicht werden, wenig Sinn mache die Festlegung auf Technologien, betont ZDH-Generalsekretär Schwannecke gegenüber der dpa.
Gashahn

Um die Klimaziele zu erreichen, seien vor allem die Zielwerte bei der CO2-Reduzierung entscheidend. Wenig Sinn mache es, von vorneherein bestimmte Technologien und Heizungsformen auszuschließen, so ZDH-Generalsekretär Schwannecke zu Martina Herzog von der "dpa".

"Die Modernisierung der Gebäudetechnik ist aus Sicht des Handwerks ein zentraler Hebel, um die Klimaziele zu erreichen. Allerdings sollte dabei vor allem zählen, dass Zielwerte bei der CO2-Reduzierung auf Gebäude- und Quartiersmaßstab erreicht werden. Sich auf bestimmte Technologien festzulegen, macht dagegen wenig Sinn. Auf mittlere Sicht wird es weiter Gebäude geben, die nicht für einen schnellen Umstieg von Verbrennerheizungen auf neue Heiztechnologien geeignet sind. Ob es etwa in der Zukunft für einen Teil der heutigen Gasnutzer möglich ist, "grüne" klimaneutrale Gase zum Beispiel in Gebieten mit einem hohem Anfall von Biogasen oder auf andere Weise regenerativ erzeugten Gasen zu verwenden, das ist noch nicht abzuschätzen, sollte jedoch als Option erhalten bleiben.

Die Wärmepumpe ist aktuell eine der besten Technologien im (Einzel)Gebäudesektor. Das Handwerk fährt hier seine Kapazitäten gerade massiv hoch. Anreize für den Einbau von Wärmepumpen im Neubau und für einen schnellen Austausch von Bestandsheizungen zu setzen, ist sicherlich sinnvoll. Ehe allerdings bestimmte Techniken im Bestand verboten werden, sollte besser zunächst die energetische Sanierung der Gebäudesubstanz weiter vorangetrieben und für jedes Haus individuelle Lösungen ermöglicht werden. Es gilt jetzt, zunächst die "niedrig hängenden Früchte" zu ernten: Neue Techniken im Neubau und geeigneten Altbauten sowie energetische Sanierung in der Breite der Substanz in Kombination mit intelligenten Quartiersansätzen. Die Energiewende schaffen wir nur, wenn unterschiedliche Ansätze ineinandergreifen und Raum für weitere Innovationen gelassen wird."

Schlagworte