Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
01.08.2023

Transformation kann nur mit einem starken Handwerk gelingen

Mit Blick auf die vielen Transformationsaufgaben, die anstehen, und den gleichzeitig großen konjunkturellen Herausforderungen für das Handwerk, besteht großer politischer Handlungsdruck, betont ZDH-Präsident Dittrich gegenüber Andreas Hoenig von der "dpa".
ZDH-Präsident Jörg Dittrich

"Den meisten Betrieben geht es aktuell noch gut, allerdings ist die Stimmung schlecht - sogar bei denen, die wirtschaftlich gut dastehen. Die Kostenschübe durch höhere Materialkosten, Inflation, Lohnsteigerungen und vor allem durch weiter steigende Sozialabgaben sind gewaltig. Darunter leidet die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, geraten deren Zukunftsperspektiven unter Druck. Die Transformation wird nur leistbar sein, wenn es weiter ausreichend zahlungsfähige Handwerksbetriebe gibt."

Deutschland sei zu bürokratisch, nicht digital genug und zu langsam, beispielsweise bei Genehmigungs- und Planungsverfahren. "Es besteht insgesamt ein großer Handlungsdruck, um nicht in eine tiefe Krise hineinzusteuern. Was vor uns liegt, ist sehr herausfordernd. Wenn jetzt nicht gehandelt und gegengesteuert wird – besonders im Baubereich -, dann droht eine lange Zeit der wirtschaftlichen Schwierigkeiten."

"Die Ampel hat im vergangenen Halbjahr leider nicht zu einer positiven Grundstimmung im Land beigetragen. Ihr teils praxisfernes und überhastetes politisches Handeln hat im Gegenteil viele, gerade auch im Handwerk, verunsichert - ganz besonders beim Gebäudeenergiegesetz. Inzwischen hat der Bundeswirtschaftsminister selbst eingeräumt, dass es dort bei der Herangehensweise und der Kommunikation nicht optimal gelaufen ist. Leider hat das augenscheinlich keine Konsequenz, wie aktuell die wieder nur äußerst knappe Frist zur Stellungnahme zum Wärmeplanungsgesetz zeigt!"