Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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20.10.2023

Zukunftsbranche Bau fordert mehr Entschlossenheit

Den Absichtserklärungen müssen jetzt Taten folgen. ZDH-Präsident Dittrich fordert in der "BILD" mehr Tempo bei der Umsetzung des 14-Punkte-Planes zum Bau.
Portrait Dittrich

Sowohl die Zahl der Baugenehmigungen wie der bewilligten Baufinanzierungen sinkt. ZDH-Präsident Dittrich dringt bei Julian Loevenich von der "BILD" darauf, dass die Politik den 14-Punkte-Plan zum Bau jetzt auch entschlossen umsetzt.

"Den Absichtserklärungen des 14-Punkte-Planes zum Bau müssen jetzt Taten folgen. Erst ein Punkt ist umgesetzt. Für die anderen 13 Punkte muss die Politik jetzt schnellstmöglich klare Zuständigkeiten und Zeitpläne festlegen. Einen Zusammenbruch der Baubranche können wir uns nicht leisten. Der Bau ist ein Schlüsselsektor, in dem mehr als 50 Prozent der rund 5,7 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker arbeiten. Der Bau und seine handwerklichen Fachkräfte werden für die Zukunftsgestaltung unseres Landes gebraucht. Es wäre fatal, wenn die dafür nötigen Personalkapazitäten und Betriebe jetzt wegbrechen, weil politisch nicht entschlossen genug gehandelt wird."

Hintergrund: Zusätzliche ZDH-Informationen

Zumindest auf kurze Sicht sind weniger die zurückgehenden Baugenehmigungen als vielmehr die dramatisch abnehmenden Bewilligungen für Baufinanzierungen ein Alarmzeichen. Aus Krediten werden echte Bauvorhaben, aus Baugenehmigungen nicht immer unmittelbar. Daher sind die bewilligten Baufinanzierungen der wesentlich aussagekräftigere Indikator. Und die Zahl der bewilligten Kredite ist regelrecht eingebrochen und hat sich nach dem, was zu hören ist, wohl mehr als halbiert. Das ist ein echtes Warnsignal. Deshalb müssen die beim Baukrisengipfel beschlossenen Maßnahmen aus dem 14-Punkte-Papier nun mit großem Tempo umgesetzt werden, damit sie so schnell wie möglich wirken.

Mittelfristig ist es jedoch dringend erforderlich, dass wieder für stabile Rahmenbedingungen gesorgt wird, die Zahl der Baugenehmigungen wieder ansteigt und die Kommunen bei der Bereitstellung von Bauland nicht nachlassen. Ansonsten würde das Bauen selbst dann in die nächste Krise gehen, wenn die Finanzierungsprobleme überwunden wären.
 
Die Auftragsreichweiten im Bauhauptgewerbe sind in den letzten Quartalen zwar gesunken, liegen allerdings noch immer bei mehr als drei Monaten: Insofern hat sich die kurzfristige Verfügbarkeit von Bauhandwerkerinnen und Bauhandwerkern nur wenig verbessert. Bisher führen die in den vergangenen Jahren aufgebauten Auftragsbestände noch zu einer guten Auslastung der betrieblichen Kapazitäten.

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