Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
12.12.2024

Ausbildungsplätze und Bewerber müssen besser zusammenfinden

Zu der am 12. Dezember veröffentlichten Ausbildungsbilanz 2024 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) erklärt Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
Handwerker mit zwei Auszubildenden bei der Unterweisung an einer Maschine.

Nur mit dem Handwerk lassen sich die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Ziele wie die Klima- und Energiewende oder der Wohnungsbau umsetzen. Dazu braucht es ausreichend Fachkräfte. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigt die Ausbildungsbilanz des Bundesinstituts für Berufsbildung: Das Handwerk nimmt seine Verantwortung ernst und engagiert sich weiter unvermindert stark in der dualen Ausbildung.

Mit großer Sorge sehen wir besonders die hohe Zahl der rund 19.000 unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze im Handwerk. Das sind 19.000 von den Betrieben angebotene, aber dann nicht genutzte Chancen für einen Start in eine handwerkliche Bildungskarriere. Alarmierend ist diese Zahl auch deswegen, weil sich die Zahl unbesetzt gebliebener Ausbildungsplätze bereits seit Jahren auf diesem hohen Niveau bewegt. Gleichzeitig steigt die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber weiter an.

Eine zukünftige Bundesregierung muss daher dringend handeln, um das Potenzial von 19.000 Bildungskarrieren nicht ungenutzt zu lassen und das Handwerk für die Zukunft zu stärken. Die Bildungswende muss endlich vollzogen werden: Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung muss gesetzlich verankert werden. Berufsorientierung muss fester Bestandteil der Lehrpläne aller allgemeinbildenden Schulen werden – insbesondere auch in der gymnasialen Oberstufe. Die Förderung von Azubi-Tickets und der Ausbau von Azubiwohnangeboten in allen Bundesländern ist dringend notwendig, um räumliche Hürden bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen zu überwinden.

Schlagworte