Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks
18.01.2023

Berufliche Bildung muss immer Teil der Berufsorientierung sein

Anlässlich des am 18. Januar im Bundestag debattierten Nationalen Bildungsberichts "Bildung in Deutschland 2022" erklärt ZDH-Präsident Jörg Dittrich:
Bäckerlehring sieht einem erfahrenen Bäcker beim Formen von Teig zu.

"Berufliche Bildung muss bei der Berufsorientierung immer und an allen allgemeinbildenden Schulen und besonders auch an Gymnasien fester Bestandteil sein, um so Jugendliche beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Ausbildung zu unterstützen und ihnen die nötigen Informationen bei der Berufswahl an die Hand zu geben. Dies bestätigt nun auch der Nationale Bildungsbericht 2022. Vielen jungen Menschen ist bei der Berufswahl schlicht nicht klar, dass der berufliche und der akademische Ausbildungsweg gleichermaßen die Chance zu erfüllenden und anspruchsvollen Berufen eröffnen, und dass eine Ausbildung der Grundstein für zahlreiche Karriere- und Entwicklungsperspektiven im Handwerk ist. Wie digital, jobsicher und vor allem sinnstiftend das Handwerk ist, davon erfahren Jugendliche in den Schulen und besonders in Gymnasien bislang nur unzureichend, weil es noch keine bundesweit flächendeckende Berufsorientierung zu den Möglichkeiten der beruflichen Aus- und Fortbildung gibt. Das muss sich dringend ändern, um auch in der Zukunft ausreichend Fachkräfte zu haben.

Die Handwerksbetriebe haben weiter einen großen Ausbildungswillen, ihr Ausbildungsengagement ist ungebrochen hoch. Bei einer aktuellen ZDH-Umfrage zur Ausbildungssituation in den Betrieben hat jeder dritte Betrieb angegeben, ausbilden zu wollen. Doch es fehlen die Bewerberinnen und Bewerber für die offenen Lehrstellen. Künftig müssen Jugendliche erfahren, dass alle, die an der Umsetzung der Transformationen mitwirken wollen, mit einer Ausbildung und einem Beruf im Handwerk genau richtig sind. Die Berufschancen sind im Handwerk derzeit so gut wie kaum jemals zuvor. Für alle Modernisierungsaufgaben der Zukunft werden qualifizierte Fach- und Führungskräfte im Handwerk gebraucht. In den kommenden fünf Jahren stehen allein im Handwerk rund 125.000 Betriebsübergaben an, das sind 125.000 Chancen, schon ganz jung seine eigene Chefin oder eigener Chef werden zu können. Und bei einem Thema, das jungen Menschen besonders am Herzen liegt, eröffnet das Handwerk zahlreiche Möglichkeiten, es nicht allein beim Klimaprotest und der Klimademonstration zu belassen, sondern hauptberuflich täglich aktiv für den Klimaschutz tätig zu werden."

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