Mut, die Zukunft des Landes zu gestalten
Wer sich selbstständig macht, übernimmt Verantwortung: für sich, für Azubis und Beschäftigte, die Region und für die Zukunft des Landes. Für diesen Mut verdienen Selbstständige mehr Wertschätzung, so ZDH-Präsident Dittrich im „GründerNavi“.
Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer,
wir leben in einer Zeit, in der viele vermeintliche Gewissheiten zu Ungewissheiten werden. Wir befinden uns in einer „neuen Normalität“, in einem Zustand multipler Krisen, wir spüren die Auswirkungen von zwei Kriegen in unserer Nähe, und wir stehen noch dazu vor komplexen Transformationsprozessen. In diesen unsicheren Zeiten haben Sie einen Schritt gemacht, der vermeintlich noch mehr Risiko, noch mehr Wagnis und noch mehr Unsicherheit verspricht: Sie haben sich selbstständig gemacht. Weil Sie den Mut aufgebracht haben, nicht nur Probleme zu sehen, sondern Chancen und Lösungen. Sie haben damit einen Perspektivwechsel vorgenommen, für den ich mich zuallererst bei Ihnen bedanken möchte: Ihr Zukunftsmut ist genau das, was dieses Land aktuell braucht!
Ich glaube aber auch, dass wir es nicht allein bei diesem Perspektivwechsel belassen dürfen: Wir müssen einen ganz neuen Standpunkt einnehmen, wenn wir über Unternehmertum sprechen – um deutlich zu machen, dass es nicht nur um das Selbst-ständige, sondern auch um das Selbst-bestimmte geht: Unternehmertum bedeutet zuvorderst Freiheit, Selbstverwirklichung und Erfüllung. Und es ist Verantwortung: für sich selbst, aber eben auch für Auszubildende und Beschäftigte, für die eigene Region und für die Zukunft unseres Landes.
Klar ist: Dafür, dass Sie diese Verantwortung übernehmen, verdienen Sie deutlich mehr Wertschätzung und Anerkennung, als Sie momentan – insbesondere vonseiten der Politik – entgegengebracht bekommen. Vor allem die Bürokratie mit ihren unzähligen Dokumentations-, Nachweis- und Berichtspflichten ist ein Paradebeispiel dafür, warum wir eine echte Zeitenwende im Verständnis von Unternehmertum brauchen: Wir müssen uns weniger miss- und wieder mehr zutrauen.
Denn wir brauchen noch deutlich mehr junge Menschen wie Sie – im Handwerk insgesamt, aber vor allem auch als junge Meisterinnen und Meister, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, einen eigenen Betrieb gründen oder übernehmen. Gerade in den 125.000 Betrieben, die in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge suchen, stecken über Jahrzehnte aufgebautes Fachwissen, Kundenbeziehungen, Arbeits- und Ausbildungsplätze, die wir erhalten und weiterentwickeln müssen. Diese Betriebe sind ein wichtiger Zukunftsfaktor für das Handwerk, aber auch für unseren Standort.
Aus diesem Grund steht Ihnen die Handwerksfamilie eng zur Seite: durch den Austausch in ehrenamtlichen Netzwerken genauso wie mit kostenfreien Beratungsangeboten. Aber auch durch das handwerkspolitische Engagement, das von der Innung in Ihrer Region bis zum Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin reicht. Überall dort setzen wir uns konsequent für Ihr Interesse ein. Dafür, dass der wirklich entscheidende Zukunftsfaktor in Deutschland gestärkt wird: nämlich selbstständige Betriebsinhaberinnen und -inhaber.
Denn das, liebe Leserin, lieber Leser, sind Sie: Sie sind diejenigen, die unser Land am Laufen halten, weil Sie Transformation umsetzen, Zukunft gestalten, Verantwortung übernehmen. Und weil Sie den Mut mitbringen, Ihre und unsere Zukunft selbst zu bestimmen.