Globale Vernetzung nimmt trotz Krisen und Konflikten zu
Laut dem aktuellen DHL Global Connectedness Report sank 2023 der Anteil der auf den internationalen Handel entfallenden Wirtschaftsleistung aufgrund der Verlangsamung des makroökonomischen Wachstums in vielen Ländern.
Die Globalisierung ist längst nicht am Ende.
Der Bericht wurde von der New York University Stern School of Business im Auftrag von DHL erstellt und im März veröffentlicht. Er verfolgt Handels-, Kapital, Informations- und Personenströme rund um die Welt. In der 2024er-Ausgabe wird die Vernetzung von 181 Ländern, die für 99,7 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts und 98,7 Prozent der Weltbevölkerung stehen, erfasst. Es zeigt sich, dass die Globalisierung 2022 ein Rekordhoch erreicht hat und 2023 annähernd auf diesem Niveau geblieben ist – trotz globaler Erschütterungen wie der Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und in Gaza, dem Handelskonflikt zwischen den USA und China und dem Austritt Großbritanniens aus der EU. Der Report zeigt auch beträchtliches Potenzial für eine weitere Zunahme der globalen Ströme. Demzufolge liegt der derzeitige Grad der Globalisierung bei lediglich 25 Prozent – auf einer Skala von 0 Prozent (keine grenzüberschreitenden Ströme) bis 100 Prozent (Grenzen und Entfernungen spielen keine Rolle mehr).
Internationale Ströme wachsen weiter und nur sehr wenige Länder brechen ihre Beziehungen zu bisherigen Partnern ab.
Die Beziehungen zwischen den USA und China bröckeln weiter laut der Analyse: Der Anteil der Handelsströme zwischen beiden Ländern ist seit 2016 um etwa ein Viertel zurückgegangen. Dennoch sind beide Staaten nach wie vor stark vernetzt und weisen größere Handelsbeziehungen auf als die meisten anderen Länderpaare. Russland und Europa haben sich entkoppelt – wobei Russland einen beispiellosen Rückgang der Vernetzung verzeichnet, der mehr als doppelt so hoch ist wie jeder zuvor verzeichnete Rückgang unter den 20 größten Volkswirtschaften.
Singapur führt das Länderranking der am stärksten globalisierten Länder an.
143 der im Report analysierten Länder sind stärker global vernetzt als früher. Rückläufig ist die Vernetzung bei nur 38 Ländern. Europa ist die weltweit am stärksten global vernetzte Region, gefolgt von Nordamerika sowie dem Nahen Osten und Nordafrika. Bei den am stärksten globalisierten Ländern führt Singapur das Länderranking an. Die Niederlande und Irland folgen auf den Plätzen 2 und 3.
Waren werden über kürzere Distanzen transportiert.
Gleichzeitig bewegen sich die internationalen Handelsströme durchschnittlich über etwas geringere Entfernungen als im Jahr 2022. Dabei weist Nordamerika eine deutliche Verschiebung hin zu stärker regionalisierten Handelsmustern auf. Ein Anstieg ist bei der Globalisierung von Unternehmen zu verzeichnen. Diese erweitern ihre internationale Präsenz und erzielen mehr Umsatz im Ausland. Laut Report wird für 2024 mit einer Beschleunigung des Handelswachstums gerechnet.
Die detaillierte Analyse zum Stand der Globalisierung ist abrufbar unter: "DHL GLOBAL CONNECTEDNESS REPORT 2024".
Quellen: www.logistik-heute.de, Pressemitteilung vom 13. März 2024;
www.maerkte-weltweit.de, Pressemitteilung vom 13. März 2024