Mittel- und Osteuropa immer wichtiger für die deutsche Wirtschaft

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Während die deutschen Exporte insgesamt leicht rückläufig sind, gibt es im Außenhandel mit Osteuropa gegenläufige Trends: Polen und die Ukraine haben zuletzt mehr importiert. Laut dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft stiegen die Exporte nach Polen im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent auf nahezu 94 Milliarden Euro. Damit überholte Polen China und ist nun weltweit der viertwichtigste deutsche Absatzmarkt für deutsche Produkte. Die Ausfuhren in die Ukraine legten sogar um 17 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro zu.
Die deutschen Exporte in die 29 Zielländer des Ost-Ausschusses wuchsen insgesamt um etwa ein Prozent auf 281 Milliarden Euro, wie Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen. Im Gegensatz dazu sanken Deutschlands weltweite Ausfuhren um ein Prozent auf rund 1,56 Billionen Euro.
Die deutschen Importe aus den Zielländern des Ost-Ausschusses sanken 2024 um 1,8 Prozent auf 258 Milliarden Euro. Wesentliche Gründe hierfür sind der Rückgang der Einfuhren aus Russland (- 50 Prozent) und die schwache Konjunktur in Deutschland.
Umfrage: 56 Prozent planen Investitionen im östlichen Europa
Eine neue Studie des Ost-Ausschusses in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG belegt die steigende Relevanz Mittel- und Osteuropas für deutsche Unternehmen. Von den 133 befragten Firmen rechnen 55 Prozent damit, dass die Region bis 2030 für ihre Geschäfte wichtiger wird, 56 Prozent planen dort Investitionen.
Laut Ost-Ausschuss gibt es in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien attraktive Absatzmärkte mit großem Konsum- und Investitionsbedarf. Zudem ist die Region wichtig für die Verkürzung von Lieferketten und den Zugang zu kritischen Rohstoffen und Energie. Das erfordert neue Ansätze zur EU-Integration und einen schnelleren Ausbau der Handels- und Verkehrsverbindungen mit den rohstoffreichen zentralasiatischen Gebieten.
Quellen: www.ost-ausschuss.de, Pressemitteilung vom 11. Februar 2025;
www.zeit.de, Pressemitteilung vom 11. Februar 2025