Deutscher Osthandel im globalen konjunkturellen Gegenwind
Auch der deutsche Osthandel spürt den globalen konjunkturellen Gegenwind: In den ersten drei Quartalen 2023 ging der nominale Warenaustausch mit den 29 Ost-Ausschuss-Ländern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,4 % zurück. Im September 2023 lag das Handelsvolumen um 10 % unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Dabei schnitt der Osthandel aber noch deutlich besser ab als der deutsche Außenhandel insgesamt (-14,4 %). Der Umsatzrückgang ist zum Teil auch auf deutlich gesunkene Export- und insbesondere Importpreise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte zurückzuführen.
Die konjunkturelle Abkühlung in Polen, Tschechien und Ungarn und in Deutschland macht sich bemerkbar. Der Wert der deutschen Lieferungen in die MOE-Länder sank von Januar bis September 2023 um zwei Milliarden auf 207 Milliarden Euro (-1,7 %). Positiv entwickelten sich im Jahresverlauf hingegen die deutschen Exporte nach Südosteuropa, Zentralasien und in den Südkaukasus, wo die Konjunktur robuster ist, sich im September 2023 jedoch ebenfalls verlangsamte.
Anhaltender Krieg Russlands gegen die Ukraine verändert die Struktur des deutschen Außenhandels mit der Region
Im September 2023 war der deutsche Warenaustausch mit der Ukraine (840 Millionen Euro) erstmals größer als der mit Russland (810 Millionen Euro). Russland verliert weiter an Boden, während andere Märkte aufholen.
Vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland ist aus Sicht des Ostausschusses eine Aufstockung des Personals beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und beim Zoll dringend erforderlich. Der Bearbeitungsstau droht den deutschen Außenhandel zu bremsen.
Die aktuellen Handelszahlen für den Zeitrau Januar bis September 2023 sind hier abrufbar: Statistik | Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft.
Quelle: Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft, Pressemitteilung vom 9. November 2023