Unternehmen senken Produktionskapazitäten in West- und Südeuropa
International tätige Industrieunternehmen werden in den kommenden Jahren, einer Studie der Unternehmensberatung Horváth zufolge, in größerem Umfang Produktions- und Personalkapazitäten in West- und Südeuropa abbauen. Zugleich wollen sie Produktionskapazitäten in Nordamerika und Asien ausbauen. Europäischen Standorten wird der Ausbau nicht zugutekommen.
Wesentliche Treiber sind hohe Personalkosten
Wesentliche Treiber hinter der Entwicklung seien die im Vergleich hohen Personalkosten in West- und Südeuropa. Dazu kommt das Bestreben von Firmen, Produktion und Absatz aus Kostengründen regional zu bündeln, zudem wird Asien als Absatzmarkt zunehmend wichtiger. Fehlende Arbeits- und Fachkräfte in Europa sind ein weiterer Grund für diese Entwicklung.
Osteuropa wird der Studie zufolge dabei wegen günstigerer Personalkosten im Gegensatz zu Mittel-, West- und Südeuropa als Standort gefragt bleiben. 58 % der befragten Firmen wollen dort weiterhin investieren.
Länder wie Vietnam und Indonesien werden als Standorte immer interessanter
Hauptsächlich planen die Unternehmen den Ausbau ihrer Kapazitäten in Nordamerika und Asien. Dort wird vor allem Indien profitieren, wo 79 % der Firmen mittelfristig Kapazitäten auf- oder ausbauen wollen. Der Analyse zufolge gewinnen auch Länder wie Indonesien und Vietnam als Standorte für Produktionsanlagen zunehmend an Bedeutung, während China als die ehemals bevorzugte Produktionsstätte an Relevanz verliert. Zugleich wird das Land als Absatzmarkt für Unternehmen aber wichtiger, weshalb immer noch 61 % ihre Aktivitäten dort ausbauen und nur 11 % reduzieren wollen.
Befragt wurden mehr als 430 Mitglieder der Führungsebene global agierender Unternehmen zur strategischen Ausrichtung in den kommenden fünf Jahren.
Quellen: www.welt.de, Pressemitteilung vom 19. Juni 2023;
Nachrichten für Außenhandel vom 20. Juni 2023