Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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10.05.2022

Brot-Boom in Prag – Inspirationen aus Bayern und der Schweiz

Wie ein deutscher Unternehmer den Pragern eine Alternative zum industriell gefertigten Brot brachte.
Straße in der Prager Altstadt

Bis vor weniger als einem Jahrzehnt war Brot aus dem Supermarkt für viele Tschechen das einzige, das sie kannten: Handwerkliche Bäckereien gab es im Land fast nicht, stattdessen vor allem große Back-Firmen im industriellen Maßstab. Seit sieben Jahren gibt es nun gutes handwerkliches Brot in Prag – seit Antonin Kokes dort sein eigenes Geschäft in einem angesagten Viertel eröffnete: An-toninovo Pekarstvi - übersetzt: Antonins Bäckerei. In ein-fachen Holztheken liegt die Ware aus, daneben können die Kunden die Bäcker bei der Arbeit beobachten. Neben der Tür stehen einige Tische, damit Kunden in Ruhe ihren Kaffee trinken können.

Inspirationen holte sich Antonin Kokes in kleinen Bäckereien und Cafés in Bayern und der Schweiz. Der Unternehmer übergab seine florierende Firma an einen externen Manager und machte sich auf die Suche nach dem perfekten Brot. Obwohl er kein gelernter Bäcker ist, kündeten schon die ersten Tage vom Erfolg seiner Geschäftsidee: die Leute standen Schlange, anfangs gab es sogar Wartenummern für das Brot, weil Kokes und seine Mitarbeiter ohne Reservierung gar nicht hinterhergekommen wären.

Mittlerweile hat seine Bäckerei Filialen in vielen Vierteln Prags. In keiner der Filialen werden die Brote aufgebacken, sondern vom Teig bis zum fertigen Produkt in Handarbeit hergestellt. Einen richtigen Trend löste Kokes damals aus: Seither sind in Prag immer neue Bäckereien entstanden, da vielen Kunden das Supermarkt-Brot nicht mehr ausreicht.

Belebende Konkurrenz gibt es inzwischen von Davíd Arnórsson aus Island, der bei seinem ersten Besuch in Prag über das Mehl staunte. So ein Mehl gibt es in Island nicht. Seit fast 30 Jahren Bäcker     – wurde in Prag ein Traum von ihm wahr. Zusammen mit einem isländischen Freund eröffnete er vor Ort eine Bäckerei, das Artic Bakehouse. Inzwischen ist Arnórsson mit seiner Bäckerei so etwas wie eine lokale Berühmtheit; in normalen Zeiten stauen sich die Touristen vor seinem Geschäft. In der Corona-Zeit kamen noch mehr einheimische Prager, die vor allem für die süßen isländischen Spezialitäten Schlange standen.

Quelle: www.tagesschau.de, Pressemitteilung vom 20. März 2022