Der Brexit eines deutschen Dachdeckers
Das deutsche Exportgeschäft mit Großbritannien wird sich in diesem Jahr voraussichtlich um über 3,5 Milliarden Euro abschwächen. In der Rangfolge der deutschen Handelspartner ist Großbritannien von Platz fünf im Jahr 2016 auf aktuell Platz 13 abgerutscht und liegt nun hinter Polen. Kommt es zu einem harten Brexit, würde das Vereinigte Königreich zu einem Drittstaat. Unternehmen, die regelmäßig Waren auf die Insel exportieren oder von dort einführen, müssten dann mit einem enormen Mehraufwand an Zoll, Logistik, Transport, Datenschutz und Steuern rechnen.
Eine ganze Reihe deutscher Unternehmen hat bereits einen Schlussstrich unter das Geschäft mit Großbritannien gezogen. Einer von ihnen ist Dachdeckermeister Norbert Schwarz aus Dinslaken (s334850040.-website-start.de). Mit seinem seit 1992 existierenden Betrieb war er einer der Pioniere des NRW-Handwerks in England, Irland und Schottland. Er konnte den dortigen Handwerkermangel und das hohe Ansehen des deutschen Meisterbriefs für sich nutzen. Ab 2007 flog der Hobby-Pilot seine Mitarbeiter mit seiner eigenen „Piper“ selber über den Ärmelkanal zu seinen Baustellen in Süd- und Mittelengland und zurück. Vor Ort kümmerte sich die Firma hauptsächlich um die aufwändige Bedachung sowie Fassadenarbeiten von Supermärkten.
Als jedoch nach der Brexit-Abstimmung 2016 das britische Pfund fiel, wurde die Arbeit der Dachdecker vom Niederrhein mit ihren hohen Auslands-zuschlägen zu teuer. Ihre Auftraggeber konnten sie nicht mehr bezahlen. Die Nachfrage nach den Dienstleistungen brach ein. Heute ist Norbert Schwarz nicht mehr auf der Insel aktiv, er konzentriert sich mit seinem 12-Mann-Betrieb auf das deutsche Kerngeschäft. Sein Flugzeug hat er verkauft. Sollte es doch noch ein „Brexit-Wunder“ geben, so besitzt er noch die besondere Ausrüstung für Großbritannien sowie die wichtige Steuerregistrierung.
Quellen: www.zeit.de, Pressemitteilung vom 7. Oktober 2019;
www.bild.de, Pressemitteilung vom 13. März 2019;
www.nrz.de, Pressemitteilung vom 9. Januar 2019;
www.faz.net, Pressemitteilung vom 24. Juni 2016