Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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28.08.2019

Ein Freiburger Betrieb schont mit alten Fahrrädern Ressourcen

Seit 15 Jahren sagt ein Freiburger Familienunternehmen mit seiner Idee der nachhaltigen Fahrradaufbereitung der Wegwerfgesellschaft den Kampf an.

Aus zehn Schrotträdern vom Straßenrand bastelt das Ehepaar Buderer drei funktionierende Fahrräder und unterstützt Hilfsprojekte in Afrika. Seit 15 Jahren sagt es mit seiner Idee der nachhaltigen Fahrradaufbereitung in der Freiburger Werkstatt der Wegwerfgesellschaft den Kampf an. Das Familienunternehmen Bud`s Bikes (www.budsbikes.de) verbaut dabei kaum neue Teile. Alte Fahrräder werden von den Buderers und ihren Mitarbeitern geprüft und entweder repariert oder auseinandergebaut und die besten Teile zur Instandsetzung wiederverwendet. Die wenigen Teile, die nicht mehr verwendet werden können, werden fachgerecht in ihre Rohstoffe zerlegt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Mit dem reinem Plastik, Metall oder Aluminium, das durch die Trennung sauber und pur entsteht, wird so weiteren Produktionsbetrieben kostengünstiges Recycling-Material mit vergleichbarer Qualität neuer Rohstoffe angeboten. Somit sind die Bud`s Bikes CO2-neutrale Verkehrsmittel.

In den letzten Jahren hat der Betrieb geschätzte 12.000 Fahrräder verarbeitet - eine enorme Leistung, die bisher von fünf Mitarbeitern erbracht wurde, darunter zwei Zweiradmechanikergesellen und ein Lehrling. In diesem Jahr konnten zwei weitere Mitarbeiter eingestellt werden. Neben Kontakten zu den regionalen Recyclinghöfen gibt es inzwischen eine Kooperation mit dem Garten- und Tiefbauamt der Stadt Freiburg, das die Schrottfahrräder am Hauptbahnhof und anderen neuralgischen Punkten abholt und zu Bud`s Bikes bringt, statt sie zu verschrotten. So entsteht so gut wie kein Müll.

Die enorme Menge an qualitativem Material erlaubt es den Buderers, die Grundidee auch international zu verbreiten. In drei afrikanischen Ländern (Eritrea, Ghana und Kenia) unterstützen sie seit Jahren ähnliche Vorhaben und Projekte. Sie haben bereits um die 2.800 ausrangierte Fahrräder nach Afrika gespendet. Dort werden sie repariert und günstig verkauft, wodurch die Lebensqualität der Arbeiter durch Beschäftigung und Motivation sowie ihre wirtschaftliche Situation verbessert werden.

Durch das Interesse der Medien hat sich der Kundenstamm deutlich vergrößert. In dem Unternehmen steht die soziale Komponente im Vordergrund. Zum einen in Form von Nachhaltigkeit und Ressourcen-schonung, zum anderen in Form von moderaten Preisen für Einkommensschwache. 2012 erhielt Bud`s Bikes den Nachhaltigkeitspreis der Stadt Freiburg und wurde als Fachentsorgungsbetrieb zertifiziert. 2013 verlieh die Stadt dem Betrieb den Klimaschutzpreis für das Recycling von Altfahrrädern.

Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de, Pressemitteilung vom 23. Mai 2019; www.budsbikes.de; Stand August 2019

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