Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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30.06.2020

Internationaler Bäcker macht Brotbacken wieder attraktiv

Mit einem neuartigen Konzept und einem internationalen Team will ein junger passionierter Bäcker Gluten wieder sexy machen. Anregungen holte er sich auf Reisen in vier Kontinenten.

In der Adalbertstraße in der Münchner Maxvorstadt kann man Bäckermeister Julius Brantner beim Backen von Brot und Semmeln zusehen. Seine jüngst eröffnete Bio-Bäckerei „Julius Brantner Brothandwerk“ ist rundum verglast. Die Mission des 27-Jährigen: Gluten soll sexy werden. Mit einem neuartigen Konzept ist der passionierte Bäcker auf dem besten Weg dahin.

Während viele Bäckereien in Deutschland schließen, weil sich das Geschäft nicht mehr lohnt oder kein Nachfolger gefunden wird, hatte Julius Brantner die Idee, eine Bäckerei zu eröffnen, die gezielt auf junge Leute zugeht. Er sieht die Ursache der aktuellen Krise der Bäckerbranche in der industriellen Produktion und in der Vermarktung. Obwohl es heute fast schon ein gesellschaftlicher Trend ist, auf Gluten zu verzichten, ist der Bäckermeister überzeugt, dass die Zeit des Genießens wiederkommen wird. Wenn man Weizen nach alten Brotbacktechniken verarbeitet, ist das Gebäck leichter bekömmlich. Brantner setzt seinen Sauerteig selbst an und lässt ihn lange gehen, um keine Back-Beschleuniger zu verwenden. Das Mehl bekommt er von einer Mühle nahe München, deren Müllerin ebenfalls viel Wert auf Handwerk und Tradition legt.

Julius Brantner führt die Bäckertradition seiner Familie bereits in der dritten Generation fort. Seinen ursprünglichen Plan, ein IT-Studium zu beginnen, gab er auf, um eine Ausbildung in verschiedenen Betrieben zu machen und 10 Jahre lang Erfahrungen in Bäckereien auf der ganzen Welt zu sammeln. Seine Reisen brachten ihn zu Bäckereien in Asien, Amerika und Australien. Am meisten inspirierten Brantner Bäckereien in Australien und den USA. Von dort hat er viel mitgenommen über Designs, Konzepte und Mitarbeiterführung. In den beiden Ländern gibt es viele hippe Bäckereien. Sie leben von jungen Leuten, modernen Konzepten, gutem Kaffee in schönen Bechern, gut designten Theken. Die Kasse ist ein iPad, bezahlt wird mit dem Smartphone.

Der Reifungsprozess zur Idee „Julius Brantner Brothandwerk“ hat Jahre gedauert. Sein fünfköpfiges Team ist international zusammengesetzt. Alle lieben ihre Arbeit, denn Julius Brantner ist es wichtig, dass die Begeisterung für das Produkt beim Kunden ankommt. Ihn freut besonders, dass neben vielen jungen Leuten inzwischen auch Omas von nebenan in seinen Laden kommen.

In Zeiten von Corona kann man seine Brote auch unkompliziert und kontaktlos über einen Lieferservice bestellen.

Quellen: www.muenchen.mit vergnuegen.com, Juni 2020;
                www.sueddeutsche.de, Pressemitteilung vom 27. Mai 2020;
                www.homtastics.com, Pressemitteilung vom 12. Juni 2019

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