Von der Bohne zur Tafel – Faire Luxusschokolade aus einer Hand
Die Konditormeisterin Corinna Camacho Angeles mit ihrer Manufaktur Dos Estaciones im oberbayerischen Beilngries hat sich dem "Bean-to-bar"-Prinzip verschrieben und verwendet nur biologische Zutaten für ihre biozertifizierte Schokolade. „Dos Estaciones“ bezeichnet die zwei Jahreszeiten, in denen der Kakao in den Tropen wächst: die Regen- und die Trockenzeit. Gearbeitet wird nur mit Kakao und seinen verschiedenen Arten, vor allem den Bohnen, der Schale, der Kakaobutter und dem Pulver.
"Bean-to-bar" – von der Bohne bis zur Tafel – heißt der handwerkliche Prozess, der alle Arbeitsschritte der Schokoladenherstellung in einer Hand vereint, vom direkten Einkauf auf der Kakaoplantage über die Produktion bis zum Verkauf. Die Schokoladenmanufaktur von Corinna Camacho Angeles ist eine von wenigen in Deutschland, die sich diesem Prinzip verschrieben hat.
Auf die Geschäftsidee kam die Konditormeisterin während einer ihrer vielen beruflichen und privaten Reisen rund um die Welt. Nach ihrer Ausbildung war die Konditorin unter anderem in den Patisserien des renommierten Hotels Sacher in Wien und einem Luxushotel in der Schweiz tätig. Bean-to-bar lernte Corinna Camacho Angeles in einem Betrieb in Australien erstmals kennen und wusste sofort, dass sie der Kakaobohne ihre Arbeit widmen will. Um mehr über den Anbau zu erfahren und mit Produzenten in Kontakt zu kommen, reiste sie mit ihrem Mann quer durch Südamerika und arbeitete auf Plantagen mit. In Peru fand sie schließlich den passenden Partner für ihr Projekt, eine familiär geführte Plantage, mit der sie bis heute freundschaftlich verbunden ist.
Inmitten der beginnenden Corona-Pandemie im April 2020 wagte die Konditormeisterin im heimischen Beilngries den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete ihre kleine Schokoladenmanufaktur. Neben der Qualität der Zutaten und der handwerklichen Herstellung legt Corinna Camacho Angeles großen Wert auf nachhaltige und faire Produktion. So zahlt sie ihrem Produzenten für die Kakaobohne rund 45 Prozent mehr als marktüblich. Ihr ist es wichtig, dass die Arbeiter dort von ihrem Einkommen leben können und es keine Kinderarbeit auf den Plantagen gibt.
Die Konditormeisterin versteht es, ihre Kunden von dem recht hohen Preis von knapp sechs Euro für die günstigste Tafel zu überzeugen. Das Verständnis und die Wertschätzung von Schokolade als Luxusprodukt vermittelt sie ihren Kunden auch in Workshops, wo sie etwa zeigt, wie die Geschmacksexplosion auf der Zunge richtig gelingt. Inzwischen ist ihr Sortiment bundesweit in über 20 Geschäften zu finden und ihr Online-Shop hat sich in der Corona-Pandemie als wichtiges Standbein erwiesen.
Quellen: www.dosestaciones.de;
www.deutsche-handwerks-zeitung.de, Pressemitteilung vom 13. Dezember 2021