Pensionierter Lehrer und Schreinermeister weltweit im Einsatz
Schreinermeister und Lehrer Harald Sandner aus Regensburg unterstützt seit 2002 weltweit Menschen bei der Holzverarbeitung und Möbelherstellung – unter anderem in Simbabwe, Marokko, Pakistan, Paraguay, Kongo und Indien.
Unterwegs mit dem Senior Experten Service (SES)
Dabei ist Sandner für den in Bonn ansässigen Senior Experten Service (SES) unterwegs. Die Organisation entsendet ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand oder in einer beruflichen Auszeit, damit sie Unternehmen und Organisationen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Handwerker sind dabei besonders gefragt. Die Auftraggeber aus dem Ausland suchen über den SES Experten aus Deutschland und sorgen für Unterkunft, Verpflegung und Transport im Land. Ein kleines Taschengeld gibt es dazu; der SES übernimmt die Reisekosten.
Einzigartige Kombination aus Schreiner und Lehrer
Der Schreinermeister mit Lehramtsdiplom arbeitete von 1990 bis zur Pensionierung als Hauptschullehrer und baute nebenbei Möbel. Von 1999 bis 2002 war Sandner für ein österreichisches Projekt in Ecuador tätig. Dort hörte er erstmals vom SES. Nach seiner Pensionierung bewarb er sich – und landete kurz darauf für ein Ausbildungsprojekt für drei Monate in Namibia. In Pakistan unterstützte Harald Sandner Lehrkräfte an einer Designschule, in Paraguay designte er Betten.
In anderen Ländern baute er Prototypen für Solaröfen und brachte Jugendlichen die "Basics der Schreinerei" bei. In Madagaskar gibt es beispielsweise keine Ausbildung. Wenn die Menschen einen Tisch herstellen wollen, holen sie oft zu nasses Holz. Dann reißt die Tischplatte ein. Sandner zeigte ihnen, wie man Schwundklötze einbaut, damit sich das Holz bewegt. Die Leute waren dankbar und begeistert, mit einfachen Mitteln so viel bewirken zu können.
Reichhaltiges Handwerkerwissen gepaart mit vielseitigen Sprachkenntnissen
Dank seiner Sprachkenntnisse in Spanisch, Englisch und Französisch kommt Sandner überall zurecht. Nie sieht er sich als Tourist wahrgenommen, sondern immer als ein Teil der Gemeinschaft. Auch in puncto Arbeitssicherheit kann er helfen, wie im November 2021 bei einem dreiwöchigen Caritas-Projekt: Im Kongo lernt man das Handwerk vom Vater oder Großvater – übernimmt aber auch deren Fehler.
Von Herzlichkeit beeindruckt
Als nächstes geht es für Harald Sandner nach Uganda. Die afrikanischen Länder haben bei ihm einen besonderen Eindruck hinterlassen: Er hat die Menschen dort als sehr zugewandt erlebt; Ablehnung hat er nie erfahren. Es gab nur anfängliche Zurückhaltung, weil die Menschen Sandner erst kennenlernen wollen. Auch bei ihm selbst haben die Einsätze Spuren hinterlassen: "Ich habe gelernt, wie die Menschen ticken und dass es Zeit braucht. Und ich habe eine große Wertschätzung erfahren."
Quellen: www.idowa.de, Pressemitteilung vom 14. Juni 2022;
www.deutsche-handwerks-zeitung.de, Pressemitteilung vom 21. Januar 2022