Wasserprojekte der Weltbank bieten Zulieferchancen
Die Weltbank finanziert eine Vielzahl von Wasser- und Abwasserprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern, aus denen oftmals internationale Ausschreibungen hervorgehen. In ihren Programmen und Projekten geht es der Weltbank nicht nur um die Bereitstellung von Trinkwasser und das Management von Abwasser. Auch die Erschließung und Bewahrung von Wasserquellen, die Flutvorsorge sowie die landwirtschaftliche Bewässerung gewinnen immer mehr an Bedeutung.
90 Prozent des Abwassers in Entwicklungsländern ohne Abwasserbehandlung
Milliarden Menschen bleibt nach Angaben der Weltbank der Zugang zu sauberem Trinkwasser oder sanitären Anlagen verwehrt. Rund 90 Prozent des Abwassers in Entwicklungsländern werden noch immer ungeklärt in Flüssen oder im Meer entsorgt. In den nächsten Jahren werden die Probleme noch deutlich zunehmen, insbesondere aufgrund des Klimawandels.
Investitionsbedarf von 150 Milliarden US-Dollar jährlich
Die finanziellen Ressourcen müssen daher gerechter verteilt werden. So belaufen sich die jährlichen weltweiten Subventionen in den Wassersektor auf rund 320 Milliarden US-Dollar, wovon jedoch nur rund 6 Prozent bei den 20 Prozent der Ärmsten ankommen. Weltbank-Schätzungen zufolge sind Investitionen in Höhe von fast 150 Milliarden US-Dollar pro Jahr erforderlich, um allen Menschen Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen zu ermöglichen. Die Hälfte der Gelder müsste in die Region Subsahara-Afrika fließen.
Weltbank will private Projekte fördern
Von den 90 Prozent aller globalen Investitionen in die Wasserwirtschaft, die aus dem öffentlichen Sektor stammen, kann die Weltbank die Mittel nur teilweise stemmen. Die Weltbank will daher private Projekte, etwa in Form von Public Privat Partnerships (PPP), fördern. Dafür stellt die Bank nicht nur Kapital zur Verfügung, sondern auch Beratungsleistungen und ein Netzwerk an Kontakten. Bei öffentlichen Ausschreibungen unterstützt sie Unternehmen, die den Projektzuschlag erhalten haben, unter anderem durch finanzielle Beteiligungen.
Ausschreibungsreform: Mehr Qualität und Nachhaltigkeit gefordert
Im Jahr 2023 wurde die Ausschreibungspraxis der Weltbankprojekte entscheidend reformiert. Bis dahin erhielt meist der günstigste Bieter den Zuschlag. Seit der neuen Reform ist es verpflichtend, Umwelt- und Sozialverträglichkeit, Arbeitssicherheit und die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Bieter als Bewertungskriterien einzubeziehen.
Aktuelle Ausschreibungen stellt die Weltbank auf ihrer Webseite bereit.
Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 11. Juli 2024