Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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28.06.2024

20 Jahre EU-Erweiterung – Enormer Wirtschaftsaufschwung in MOE

Die MOE-Länder sind längst mehr als nur eine 'verlängerte Werkbank'.
Flaggen vor dem EU-Parlamentsgebäude in Straßburg

Am 1. Mai 2024 wurde der 20. Jahrestag der Erweiterung der Europäischen Union um zehn mittelost- und südeuropäische Länder begangen. Mit dem Beitritt der MOE-Länder Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Malta und Zypern fand die fünfte und größte Erweiterungsrunde der Union statt. Über Nacht stieg damit die Anzahl der Mitgliedsländer von 15 auf 25, die Zahl der Amtssprachen von 11 auf 21 und die Bevölkerung wuchs von etwa 380 auf 458 Millionen. Die Erweiterung von 2004 ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte, sowohl für die neuen Mitgliedsstaaten als auch für Deutschland. Deutsche Unternehmen wären heute international deutlich weniger wettbewerbsfähig, wenn sie diese Länder nicht in ihre Wertschöpfungsketten integriert hätten.

Der Blick auf die großen Vorteile, die die EU-Erweiterung der deutschen Wirtschaft gebracht hat, sollte ermutigen, den Erweiterungsprozess der EU entschlossen fortzusetzen und die jahrzehntelange Hängepartie für die Länder des Westlichen Balkans zu beenden. Bereits 2003 hat die EU allen damaligen Staaten dieser Region eine Mitgliedschaft in Aussicht gestellt.

Rasanter wirtschaftlicher Aufschwung in Mittelosteuropa

Für die MOE-Länder war die wachsende wirtschaftliche Verflechtung mit der EU der Motor für ihren beispiellosen Wirtschaftsaufschwung. Besonders die umfangreichen deutschen Direktinvestitionen in Ostmittel- und Südosteuropa haben dort erheblich zu Wirtschaftswachstum und Beschäftigung beigetragen. In den Jahren 2001 bis 2008 verzeichnete die Region ein beeindruckendes Wachstum von durchschnittlich über fünf Prozent jährlich. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung ging gleichzeitig eine Annäherung der Lebensverhältnisse an die Standards der Alt-EU einher, wenngleich dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist: Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in den 2004 beigetretenen Mitgliedstaaten stieg von etwa 52 Prozent des EU-Durchschnitts im Jahr 2004 auf fast 80 Prozent im Jahr 2023. Gleichzeitig sanken die Arbeitslosenquoten in diesen Ländern von durchschnittlich 13 Prozent auf vier Prozent.

Längst sind die MOE-Länder viel mehr als nur eine ‚verlängerte Werkbank‘ westlicher Unternehmen und setzen verstärkt auf innovationsgetriebenes Wachstum. Auch die bevorstehende digitale und grüne Transformation sorgt in Mittelosteuropa für neue Impulse und bietet gerade auch deutschen Unternehmen einen vielversprechenden Markt.

Quelle: Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, Pressemeldung vom 29. April 2024

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