Belgien: Deutsches Bauhandwerk steht hoch im Kurs
Der Umsatz sowohl der Baufirmen als auch der Planungsbüros auf dem belgischen Markt ist 2022 dank der guten Auftragseingänge der Vergangenheit zweistellig auf neue Rekordwerte gestiegen. Das hohe Umsatzwachstum wurde z.T. auch durch die allgemeine Inflation verursacht, die in Belgien im Laufe des letzten Jahres bei 10,2 % lag und für einen Anstieg der Preise für Baumaterialien sorgte. Im Dezember 2022 lagen diese im Schnitt sogar um 36 % höher als im November 2020. Zudem verzögern sich Fertigstellungen, weil Materialien nicht rechtzeitig angeliefert werden und manche Stellen vakant sind.
In den ersten elf Monaten 2022 ist die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber demselben Vorjahreszeitraum um 27,5 % eingebrochen. Viele Bauherren verschieben oder stornieren ihre Projekte, weil sich die Finanzierungskosten mit den kräftig gestiegenen Zinsen zuletzt stark verteuert haben. Dabei müssten wegen des belgischen Bevölkerungsanstiegs bis 2030 jährlich 30.000 neue Wohnungen auf den Markt kommen.
Reicher Altbaubestand füllt Auftragsbücher
Ende 2022 waren nur 6 % aller Gebäude jünger als elf Jahre. Diese Altersstruktur bringt es mit sich, dass sehr viele Bauarbeiten in Belgien im Bestand ausgeführt werden. Fast die Hälfte aller Baugenehmigungen betraf 2022 Altbauprojekte. Oft sind bei den Aus- und Umbauten sowie Sanierungen denkmalpflegerische Vorgaben zu beachten.
Gute Auftragschancen auch für deutsche Handwerksbetriebe
Deutsche Handwerksbetriebe genießen in Belgien aufgrund ihres fachlichen Könnens ein hohes Renommee. Das liegt nicht zuletzt an der dualen Ausbildung, die in Belgien nur auf dem Gebiet der deutschsprachigen Gemeinschaft gängig ist.
Kontakt:
Deutsch-Belgisch-Luxemburgische Handelskammer (AHK debelux)
Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 64. vom 31. März 2023