Frankreich: Konjunkturprogramm bietet Geschäftschancen
Für das französische Konjunkturpaket 'France Relance' im Umfang von 100 Milliarden Euro stellt die EU-Kommission Mittel in Höhe von 39,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit erhält Frankreich nach Spanien und Italien den drittgrößten Betrag europäischer Fördergelder zur Überwindung der Krise.
Ausschreibungen weitestgehend abgeschlossen
Im Rahmen dieses Konjunkturprogramms sind bereits Projekte mit einem Volumen von 89 Milliarden Euro vergeben worden. Beteiligungschancen bieten sich daher vorwiegend in der Umsetzungsphase der bereits vergebenen Projekte. Das französische Wirtschaftsministerium stellt umfangreiche Informationen in einem Ausschreibungskalender zur Verfügung. Das Ende 2021 aufgelegte Innovationsprogramm 'France 2030' in den Bereichen Industrie und Technologie. Es fokussiert auf die Entwicklung von Zukunftsindustrien und bietet Beteiligungschancen für deutsche Unternehmen.
Starke Impulse für die Gebäudeeffizienz
'France Relance' umfasst drei Kategorien mit neun Bereichen und einer großen Bandbreite an Maßnahmen. Einen Schwerpunkt des Aufbauplans bildet die Gebäudeeffizienz mit Maßnahmen zur energetischen Sanierung von öffentlichen Bauten, Sozialwohnungen sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Hinzu kommen Subventionen für Haushalte in Form einer Prämie für bestimmte Sanierungsmaßnahmen (MaPrimeRénov). Davon profitieren können das Handwerk und Anbieter von Baumaterialien und Heizgeräten. Allerdings benötigen Handwerker die spezielle RGE-Zertifizierung (reconnu garant de l'environnement) für umweltfreundliche Bauprojekte.
Der Bereich Umwelt und Biodiversität umfasst Maßnahmen wie Subventionen für die Bodensanierung von Altlasten, für die Instandsetzung von Wassernetzen, für Energieeffizienzmaßnahmen in der Industrie, für die Erneuerung von Müllsortieranlagen und für die Anschaffung von Landmaschinen.
Der dritte Bereich, Grüne Infrastruktur und Mobilität, enthält Hilfen unter anderem für die Elektrifizierung der Häfen, die Instandsetzung der Bahnnetze, die Anschaffung von elektrischen und hybriden Fahrzeugen durch den Staat sowie für Projekte im öffentlichen Nahverkehr.
Europäische Gemeinschaftsprojekte für Wasserstoff
Im Bereich Grüne Energie und Technologie sollen rund 1,3 Milliarden Euro in Wasserstoffvorhaben mit anderen EU-Mitgliedsländern fließen. Weitere Bereiche sind unter anderem Technologische Souveränität und Resilienz, Maßnahmen zur Digitalisierung insbesondere öffentlicher Einrichtungen sowie Aus- und Weiterbildung.
Milliardeninvestitionen für Krankenhäuser und Pflegeheime
Ebenfalls interessant für deutsche Firmen sind Maßnahmen zu "Forschung, Gesundheitswesen und territorialem Zusammenhalt". Darunter fallen Fördermittel für die Modernisierung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie deren Digitalisierung.
Kontakt:
Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer (AHK Frankreich)
Quelle: www.gtai.de, Pressemitteilung vom 9. Januar 2023