Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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22.02.2023

Kroatien führt den Euro ein und tritt dem Schengen-Raum bei

Mit dem Beitritt zur Euro-Zone zu Jahresbeginn wurde Kroatien zugleich Mitglied im Schengen-Raum.
EU-Beitritt Kroatien, Fahnen EU und Kroatien nebeneinander

Kroatien hat als zwanzigster Mitgliedstaat der EU die Gemeinschaftswährung Euro eingeführt. Nach einer Übergangsfrist von zwei Wochen, bei der auf Barzahlungen in der alten Landeswährung Kuna das Wechselgeld in Euro ausgegeben wurde, ist die Gemeinschaftswährung seit Mitte Januar alleiniges Zahlungsmittel. Restbestände an Bargeld in der alten Landeswährung können aber weiterhin umgetauscht werden.

Das Land ist das 27. Mitglied im Schengen-Raum, dem neben 23 EU-Staaten – darunter Deutschland – auch Island, Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz angehören. Die Unterzeichnerstaaten verzichten auf Kontrollen an den Binnengrenzen und haben gemeinsame Einreise-Bestimmungen sowie Datenbanken wie das Schengen-Informationssystem (SIS) für die Zusammenarbeit der Polizeibehörden.

Mitgliedschaft als Chance

Zu den erwarteten Vorteilen der Mitgliedschaft in der Eurozone zählen die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit Kroatiens, die Verbesserung des politischen und wirtschaftlichen Ratings des Landes sowie niedrigere Zinssätze und auch das Wegfallen des Währungsrisikos, dem alle Kroaten mit Euro-Krediten bisher ausgesetzt waren. Positive Auswirkungen der Euro-Einführung werden insbesondere im Tourismus sowie bei ausländischen Investitionen gesehen. Die Tourismusbranche, die fast ein Fünftel des kroatischen Bruttoinlandproduktes ausmacht, ist stark von den Euro-Ländern abhängig: Besucher aus den Euro-Ländern sind für fast 70 % der gesamten Tourismuseinnahmen in Kroatien verantwortlich. Der gleichzeitige Beitritt zum Schengen-Raum beschert zudem eine weitestgehende Freizügigkeit im Reiseverkehr.

Quellen: EU-Nachrichten 01/2023 vom 19. Januar 2023;
                  Ostwirtschaftsreport Nr. 1 vom 3. Januar 2023

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