Indonesien: Exportgarantien bieten Wettbewerbsvorteile
Der Inselstaat zählt zu den attraktivsten Wachstumsregionen weltweit. Bereits heute ist Indonesien – gemessen am BIP – die fünftgrößte Volkswirtschaft Asiens. Insgesamt verschiebt sich Indonesiens Außenhandel zunehmend von Asien nach Europa. Deutsche Unternehmen sind dabei Indonesiens Top-Handelspartner in Europa. Laut dem Statistischen Bundesamt haben diese im ersten Halbjahr 2023 Waren im Wert von 1,8 Mrd. Euro nach Indonesien exportiert, ein Plus von gut 39 % gegenüber der Vorjahresperiode. Kein anderer Handelspartner Indonesiens verzeichnete einen so starken Zuwachs. Drei Branchen stehen für deutsche Unternehmen im Fokus: die Automobilbranche inklusive E-Mobilität, erneuerbare Energien und Infrastruktur.
Investitionen in Zukunftsbranchen
Insbesondere für die grüne Transformation ist Indonesien der richtige Handelspartner. Das Land verfügt über reichlich Ressourcen wie Wind, Wasser und Biotreibstoffe, um grüne Energie zu produzieren. Bisher nutzt es lediglich 0,3 % dieses Potenzials. Hier eröffnen sich enorme Geschäftschancen für Investoren, Projektierer und Produzenten von Erneuerbare-Energie-Technologien. Nach Angaben des indonesischen Energieministeriums werden Gesamtinvestitionen in Höhe von umgerechnet gut 26 Mrd. Euro jährlich benötigt, um die Pläne zu verwirklichen. Bis 2060 will das Land einen Netto-Null-Emissionsausstoß erreichen und seinen Energiemix so weit wie möglich auf erneuerbare Energien umstellen.
Neue Hauptstadt Nusantara soll eine nachhaltige Stadt mit globaler Vorreiterrolle werden
Mit mehr als 275 Mio. Einwohnern (Stand: 2022) ist die indonesische Bevölkerung die viertgrößte weltweit. Bis 2045 soll eine neue Hauptstadt entstehen, Ibu Kota Nusantara, kurz: IKN. Die jetzige Hauptstadt Jakarta gilt als Verkehrsmoloch, zudem sackt die am Meer gelegene Megacity stellenweise bis zu 25 cm pro Jahr ab. Das Megaprojekt Nusantara birgt auch für Exporteure aus der DACH-Region viel Potenzial. Der Neubau wird in den kommenden Jahren Investitionen in Milliardenhöhe in fast allen Infrastruktur- und Baubereichen erfordern. Zudem plant die Regierung ihre neue Hauptstadt als grüne Smart City. Das erfordert spezifische Technologien und Know-how von Unternehmen mit hohem Spezialisierungsgrad, über den viele deutsche Unternehmen verfügen.
Gut vernetzt vor Ort
Der hohe Finanzierungsbedarf in den kommenden 10 bis 15 Jahren in Indonesien ist eine Chance für international agierende Banken. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat 2019 eine Repräsentanz in Jakarta eröffnet und unterstützt deutsche Exporteure sowie deren asiatische Kunden auch von ihrer Niederlassung in Singapur aus. Das Team vor Ort begleitet Exportfinanzierungen in asiatischen Märkten. Die Landesbank pflegt außerdem ein Netzwerk mit asiatischen Kreditinstituten und relevanten Importeuren samt Entscheidungsträgern vor Ort. So kann sie Partner aus der DACH-Region optimal bei der Geschäftsanbahnung unterstützen, vernetzen und mit Marktexpertise sowie den passenden Finanz- und Absicherungshebeln begleiten.
Quellen: Märkte der Welt Nr. 40 vom 28. September 2023;
www.eportmanager-online.de, Pressemitteilung vom 11. September 2023