Israel: "Grünes" Bauen wird landesweit zum Gesetz
In Israel wird nachhaltiges Bauen künftig gesetzlich geregelt. Die seit 2005 bestehende nationale grüne Baunorm wird in zwei Phasen für Bauherren und Investoren rechtlich verbindlich: Im März 2022 trat der erste Teilbereich in Kraft, zum 1. September 2023 folgt der zweite. Die Norm gilt für Wohnhäuser, Bürohäuser, Handelsgeschäfte, Krankenhäuser und Kliniken, Hotels und Herbergen sowie Gebäude für öffentliche Zusammenkünfte.
Es wird erwartet, dass die gesetzliche Verbindlichkeit der Norm die Bauwirtschaft erheblich beeinflussen und nachhaltiges Bauen rapide expandieren wird. Auch im Beschaffungswesen, v.a. für Baumaterialien wie Baublöcke, Beton, Verglasung, Verkleidungen und Farben, wird es Veränderungen geben, um den gesetzlichen Vorgaben entsprechen zu können. Gleiches gilt auch für Energie verbrauchende Aggregate wie Klimaanlagen und Heizungen, die den Normen ebenfalls genügen müssen.
Geschäftschancen für ausländische Dienstleister
Israel importiert einen Großteil der Baumaterialien und Gebäudeausrüstungen. Eine striktere Durchsetzung nachhaltiger Bauweise führt zu veränderten Bedarfen und wirkt sich auf die Importnachfrage aus. Dies gilt auch für baurelevante Dienstleistungen von Architekten, Bauingenieuren, Energieberatern und Umweltschutzexperten. Der israelische Rat für grünes Bauen geht davon aus, dass eine umfassende Durchsetzung nachhaltiger Bauweise den Zukauf ausländischen Know-hows steigern wird.
Kontakt:
Deutsch-Israelische Handelskammer (AHK Israel)
Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 12 vom 18. Januar 2023