Rumänien: Baumaterial aus Deutschland bei Sanierungen gefragt
In Rumänien verbrauchen unsanierte Gebäude zwei- bis dreimal mehr Energie als moderne Gebäude und haben oft keine ausreichend gedämmten Fassaden, Dächer, Türen oder Fenster. Das betrifft rund 77 Prozent des gesamten Gebäudebestandes im Land. Die energetischen Sanierungen werden vom Staat gefördert und mit Baumaterialien durchgeführt, die überwiegend aus Deutschland kommen.
Deutsche Unternehmen führend auf dem rumänischen Markt für energetische Sanierungen
Im Jahr 2022 beliefen sich die deutschen Einfuhren von Baumaterial für energetische Sanierungen auf etwa 162 Millionen Euro. Fast die Hälfte davon entfiel auf Türen, Tore und Rahmen aus Metall im Wert von 80,2 Millionen Euro. Die Nachfrage nach Baumaterialien für energetische Sanierungen wird voraussichtlich weiter steigen, denn der rumänische Staat versucht Eigentümer verstärkt dazu zu bewegen, ihre Wohnblöcke energetisch zu sanieren.
Mehr Energieeffizienz ist Pflicht
Rumänien hat sich verpflichtet, bis 2050 bestehende Gebäude klimaneutral zu modernisieren. Laut Energieministerium könnten Hauseigentümer mit Energieeinsparmaßnahmen die Kosten für Strom, warmes Wasser und Heizung um bis zu 40 Prozent senken. Dafür gibt es den Energieausweis, für den ein Energie-Audit erforderlich ist. Der Gesetzgeber verpflichtet Hausbesitzer seit 2016, bei Verkauf, Erwerb und Neubau, einen solchen Energieausweis zu erwerben.
2,2 Milliarden Euro Fördermittel vom Staat
Die rumänische Regierung stellt im Rahmen des Regierungsprogramms "Sanierungswelle" 2,2 Milliarden Euro bereit. Mit diesen Mitteln werden bis 2026 bis zu 4.000 Wohnblöcke erneuert. Die lokalen Behörden geben die Gelder an die Ei-gentümer weiter. Förderfähig sind folgende Baumaßnahmen:
- neue Fenster und Türen einbauen
- Fassaden und Dächer dämmen
- Dächer und Fassaden mit wärmereflektierender Farbe streichen
- Heizungsanlagen modernisieren
- Wärmepumpen oder Solarpaneele installieren
Die AHK Rumänien ist auf den Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien spezialisiert und führt unter anderem im Rahmen der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) regelmäßig Projekte in Deutschland und in Rumänien durch.
Kontakt:
Deutsch-Rumänische Handelskammer (AHK Rumänien)
Quelle: www.gtai.de, Stand November 2023