Zentralverband des
Deutschen Handwerks
Zentralverband des
Deutschen Handwerks

Internationale Aktivitäten

Organisationen des Handwerks sind seit vielen Jahren im Ausland aktiv. Im Folgenden stellen wir diese Aktivitäten vor und bieten Informationen für Einrichtungen, die neu oder verstärkt in die internationale Zusammenarbeit einsteigen wollen.
Team von Ingenieuren, die in einer Diskussion sind

Engagement mit Expertise

Das Handwerk und dabei insbesondere die Handwerksorganisationen engagieren sich seit Jahrzehnten in internationalen Projekten und sind in diesem Rahmen ein zunehmend gefragter Partner.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der beruflichen Bildung. Denn: Im Ausland wird zunehmend wahrgenommen, welch hohe Bedeutung das deutsche Modell der dualen Berufsausbildung sowie die wirtschaftsnah gesteuerte und konsequent nachfrageorientierte Höhere Berufsbildung für die langfristige Sicherung von wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlichem Wohlstand hat. Kurz gesagt: Nachhaltige Entwicklung braucht handwerkliche Berufsbildung. Ausländische Partner wollen vom Modell der dualen Berufsausbildung lernen und häufig eigene Berufsbildungssysteme aufbauen, die sich am deutschen Modell orientieren. Dies kann von der stärkeren Praxisorientierung einzelner Ausbildungen bis zur Übernahme von Strukturelementen dualer Berufsbildung reichen. Die Handwerksorganisation vereinigt aufgrund ihrer zentralen Rolle im deutschen Berufsbildungssystem eine einzigartige Expertise zur dualen Berufsausbildung und kann weltweit maßgeschneiderte Beratungs- und Qualifizierungsdienstleistungen erbringen. Vor diesem Hintergrund unterstützen Einrichtungen des deutschen Handwerks ausländische Partner beispielsweise dabei, Ausbildungsregelungen zu modernisieren, Bildungszentren aufzubauen und Ausbilder zu schulen.

Dies entspricht auch der Regelung der Handwerksordnung, die besagt, dass sich Handwerkskammern zur „Förderung der beruflichen Bildung […] an nationalen und internationalen Projekten, insbesondere an Maßnahmen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit, beteiligen“ (HWO §91 2 b) können. Dabei ist jedoch festzuhalten, dass diese Projekte der Organisationen des Handwerks nicht über Mitgliedsbeiträge der Handwerksunternehmen finanziert werden.

Darüber hinaus engagieren sich Handwerksorganisationen bei der Stärkung und Unterstützung von Wirtschaftsorganisationen in Partnerländern. Kompetenzen und Erfahrungen aus Deutschland werden im Dialog mit den Partnern darauf geprüft, ob und in welcher Form sie vor Ort genutzt werden können, um die politische Interessenvertretung zu stärken, die Verwaltungsabläufe zu optimieren und Serviceangebote weiterzuentwickeln.

Einbindung in die Aktivitäten der Bundesregierung

Die Einbindung des Handwerks in die internationalen Aktivitäten der Bundesregierung wurde in den letzten Jahren erheblich ausgeweitet. Dies betrifft einerseits die Förderung von Projekten der Handwerkseinrichtungen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seiner bilateralen Berufsbildungskooperationen. Andererseits ist der ZDH als politische Dachorganisation des Handwerks Mitglied im seit 2013 bestehenden Runden Tisch zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit und in ressortübergreifende, politische Planungsprozesse, wie sie die Strategie der Bundesregierung zur internationalen Berufsbildungszusammenarbeit vorsieht, eingebunden.

Über die von der Bundesregierung geförderten Projekte hinaus umfasst das internationale Engagement heute auch Beteiligungen an Vorhaben nationaler und internationaler Auftraggeberinnen und -geber sowie – im entwicklungspolitischen Bereich – das ehrenamtliche Engagement von Unternehmen, Meisterinnen und Meistern bzw. Gesellinnen und Gesellen. Organisationen, die in der internationalen Berufsbildungszusammenarbeit mit dem Handwerk kooperieren möchten, können sich an die SCIVET-Koordinierungsstelle für die internationale Berufsbildungszusammenarbeit des Handwerks wenden.

SCIVET – Beispiele für internationale Berufsbildungszusammenarbeit

Vernetzung und Austausch

Im Bereich der internationalen Projektarbeit organisiert der ZDH die folgenden Vernetzungsformate:

AG-Entwicklungszusammenarbeit

In der Arbeitsgruppe stellen Vertreterinnen und Vertreter von Handwerksbetrieben, Handwerksorganisationen und Kooperationspartnerinnen und -partner Projekte und Programme des Handwerks in der Entwicklungszusammenarbeit vor und tauschen ihre Erfahrungen aus. Dazu findet ein Dialog zu Vorhaben und politischen Zielsetzungen mit dem BMZ statt. Die Teilnahme steht Interessierten offen.

SCIVET-Erfahrungsaustausch

Dieses offene Austauschformat richtet sich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Handwerkseinrichtung, die in die internationale Berufsbildungszusammenarbeit eingebunden sind oder sich dafür interessieren. Der Austausch wird als Videokonferenz an jedem dritten Donnerstag im Monat von 13 bis 14 Uhr über MS-Teams durchgeführt.

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