Attraktive Ausbildungsangebote im Handwerk
Attraktive Ausbildungsangebote im Handwerk
Dank des Ausbildungsengagements des Handwerks stehen jungen Menschen noch 33.000 freie Plätze für den Ausbildungsstart 2023 zur Verfügung. Entscheidend für eine erfolgreiche Ausbildung sind eine gelingende Berufsorientierung und der Abbau von Lernlücken. Ergänzend zu den Unterstützungsangeboten der Handwerksorganisation besteht bildungspolitischer Handlungsbedarf, um junge Menschen vor und während der Ausbildung zu fördern.
Förderung und Berufsorientierung als Voraussetzung
Mit gut 33.000 freien Ausbildungsplätzen in Handwerksbetrieben haben junge Menschen zahlreiche gute Chancen auf einen beruflichen Ausbildungsstart 2023. Gerade die familiengeführten Handwerksbetriebe geben nicht nur leistungsstarken, sondern auch deutlich schwächeren Jugendlichen eine Ausbildungschance. Dabei gilt es insbesondere, die durch jüngste Studien (z. B. IQB - Bericht, IGLU 2021) belegten Lernlücken von Schülerinnen und Schülern in Lesen und Mathematik zu schließen und die Folgen der Pandemie-bedingten Schulschließungen zu auszugleichen. Damit Ausbildungsbetriebe junge Menschen zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss führen können, müssen den Jugendlichen die erforderlichen Sprach- und Kernkompetenzen bereits vor der Ausbildung vermittelt werden. Für eine erfolgreiche Ausbildung muss der Ausbildungsberuf dabei zu den Interessen und Talenten der jungen Menschen passen. Trotz vieler guter Beispiele schulischer Initiativen haben Schülerinnen und Schüler nicht selten während ihrer gesamten Schulzeit - insbesondere an Gymnasien - kaum Berührungspunkte mit handwerklichen Berufen. Das Handwerk unterstützt nicht nur den Berufswahlprozess, Handwerksbetriebe engagieren sich trotz dieser schwierigen Bedingungen für eine qualitativ hochwertige Ausbildung.
Unterstützungsleistung der Handwerksorganisation
Qualität ist dem Handwerk nicht nur bei seinen Produkten und Dienstleistungen, sondern als beschäftigungsintensiver Wirtschaftsbereich insbesondere auch bei der Ausbildung seines Fachkräftenachwuchses wichtig. Handwerkskammern und Zentralfachverbände des Handwerks halten zur Unterstützung einer hohen Ausbildungsqualität in den Handwerksbetrieben beispielsweise folgende Angebote vor:
- Bereitstellung von Materialien, Leitfäden und Handreichungen zur Gewinnung und Bindung von Auszubildenden,
- eine aufsuchende Betriebsberatung und Initiativen zur Qualitätssicherung - insbesondere der „prima Ausbildungsqualität (primAQ)“ der Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk und der Handwerkskammer Hannover,
- Weiterbildungsangebote und Workshops für Ausbilderinnen und Ausbilder, Ausbilder-frühstücke und -stammtische sowie Schulungen von ausbildenden Gesellinnen und Gesellen zur Kommunikation und Anleitung in der Ausbildung,
- die Unterstützung bei einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit Innungen, Lehrlingswartinnen und Lehrlingswarten zu aktuellen Rechts- und Beratungsthemen sowie
- Sprechstunden und Workshops für Auszubildende.
Was zu tun ist
Um eine hohe Ausbildungsqualität zu gewährleisten und den Ausbildungserfolg sicherzustellen - auch bei steigenden Anforderungen - braucht es über das Engagement der Ausbildungsbetriebe und der Handwerksorganisation hinaus weitere bildungspolitische Unterstützungsleistungen durch die Bundesregierung:
- Die ausbildungsvorbereitenden und ausbildungsbegleitenden Instrumente Einstiegsqualifizierung und Assistierte Ausbildung flexibel (AsAflex) sind flächendeckend anzubieten, verstärkt zu bewerben und anzuwenden.
- Das erfolgreiche ehrenamtliche Mentorenprogramms VerA zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen ist zu verstetigen.
- Die Ausbildungsberatung ist durch die Gestaltung und Förderung von Fortbildungsprogrammen zu stärken.
- Durch die Einführung von Ausbildungsqualitätsberaterinnen und -beratern ist die proaktive Beratung von Kleinst- und Kleinausbildungsbetrieben zu unterstützen.
- Die Berufsorientierung ist auch an Gymnasien flächendeckend zu stärken.