ZDH-Fachkräfteprojekt mit Bosnien-Herzegowina
Projekthintergrund
Das am 1. März 2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert die rechtlichen Voraussetzungen für eine Beschäftigung beruflich qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten deutlich. Insbesondere die neue Möglichkeit zu Vermittlungsabsprachen kann ein wegweisendes Instrument zur Rekrutierung ausländischer Fachkräfte sein – gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen des Handwerks.
Um frühzeitig Erfahrungen über die Gewinnung und Beschäftigung von Fachkräften aus Drittstaaten in Handwerksbetrieben, oft auch im ländlichen Raum, zu sammeln, hat der ZDH zusammen mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit 2019 ein Pilotprojekt zur Gewinnung von Fachkräften aus Bosnien-Herzegowina konzipiert. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist dieses Projekt im Februar 2020 gestartet.
Projektziele
Ziel ist es, über einen Zeitraum von drei Jahren jährlich ca. 45 bosnische Fachkräfte aus den Bereichen Sanitär Heizung Klima, Metallbau und Elektro für eine Beschäftigung im Handwerk zu gewinnen. In enger Zusammenarbeit mit der bosnischen Regierung und vor allem mit der bosnischen Arbeitsverwaltung ARZ werden in einem ersten Schritt zuwanderungsinteressierte bosnische Fachkräfte identifiziert, sodann mit Deutschkursen des örtlichen Goethe-Instituts sprachlich vorbereitet und schließlich in Deutschland weiter fachlich qualifiziert. Diese Anpassungsqualifizierungen erfolgen parallel zur Beschäftigung in den teilnehmenden Handwerksbetrieben, die mit den bosnischen Fachkräften einen Arbeitsvertrag schließen.
Projektpartner
Projektpartner sind die Bundesinnungsverbände für das Elektrohandwerk, für das Sanitär Heizung Klima – Handwerk sowie für das Metallhandwerk. Regional beteiligen sich die Handwerkskammern für München und Oberbayern einschließlich Niederbayern/Oberpfalz sowie die Handwerkskammern Potsdam und Koblenz.
Der ZDH und die ZAV legen großen Wert auf eine Kooperation mit der bosnischen Arbeitsverwaltung auf Augenhöhe, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt für beide Seiten gleichermaßen vorteilhaft sind. Aufgrund des Interesses Bosnien-Herzegowinas am System der Dualen Ausbildung kann dieses Projekt auch zu weiteren Kooperationen im Bereich der beruflichen Bildung beitragen.