Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
11.02.2025

Neues Jahr, neue Regierung – neues Glück in der Steuerpolitik?

2025 bringt nicht nur aller Voraussicht nach eine neue Regierungskonstellation mit – auch im ZDH-Steuerteam sind wir mit Veränderungen ins Jahr gestartet.
Innenansicht der Kuppel des Bundestags im Abendlicht

Liebe Leserinnen und Leser,

der erste Monat des Jahres 2025 ist bereits vorüber und damit steht auch die vorgezogene Bundestagswahl unmittelbar bevor. 2025 bringt nicht nur aller Voraussicht nach eine neue Regierungskonstellation mit – auch im ZDH-Steuerteam sind wir mit Veränderungen ins Jahr gestartet:

Seit Januar darf ich, Mareike Drexler-Röckendorf, das Steuerteam leiten. Dieses erste Editorial will ich daher gern nutzen, um mich Ihnen kurz vorzustellen. Bis zum Jahreswechsel habe ich in direkter Nachbarschaft zum ZDH beim Verband "Die Familienunternehmer e.V." gearbeitet und dort über vier Jahre die Themengebiete Steuer- und Haushaltspolitik geleitet. Nach Berlin und in die Steuerpolitik bin ich im Jahr 2020 direkt nach meinem Steuerberaterexamen gewechselt. Zuvor war ich rund sieben Jahre in einer mittelständischen Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei in Göttingen tätig. Gebürtig bin ich ein Nordlicht und entstamme einer Handwerksfamilie, die mit drei Gewerken (Maler, Glaser, Bodenleger) im Kammerbezirk der HwK Flensburg tätig ist. Per familiärer Arbeitsteilung wird mein Bruder in dritter Generation unser Familienunternehmen fortführen, während ich in Berlin mein Möglichstes tun will, um im Bereich der Steuerpolitik das Leben für das Handwerk insgesamt leichter zu machen.

"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", so beschrieb es Hermann Hesse. Was auf mich für den Start beim ZDH in jedem Falle zutrifft, wünschen wir beim ZDH uns auch für die neue Regierung. Eine Regierung, die den Dornröschenschlaf der Steuerpolitik beendet und nach mehr als 15 Jahren endlich wieder eine Steuerreform auf den Weg bringt, die diesen Namen auch verdient. Was dabei auf jeden Fall enthalten sein muss, haben wir im Wahlcheck des Handwerks "25 für 25" aufgeschrieben: Wir brauchen spürbare Steuerentlastungen für Betriebe und Arbeitnehmer, eine Absenkung der Steuerbelastung für Strom und Energie auf das europäische Mindestmaß und vor allem strukturelle Reformen, die beispielsweise die bisher leblosen Konzepte von Thesaurierungsbegünstigung und Optionsmodell so praxistauglich machen, dass sie endlich flächendeckend genutzt werden können. Und das sind gerade mal unsere Top 3 und die ersten großen Linien, um den Reformstau in der Steuerpolitik aufzulösen.

Bei aller Motivation und auf den ersten Blick nicht nur aus Sicht des Handwerks klar erkennbaren Baustellen: Wer einen Blick in die Wahlprogramme der Parteien wirft, wird dabei schnell ins Grübeln geraten, wie die grundsätzlich unterschiedlichen Vorstellungen der Parteien zum Thema Steuern & Haushalt zu einem tragfähigen Kompromiss führen sollen. Unser Präsident warnt schon jetzt vor der Fortsetzung der "wirtschaftspolitischen Veränderungslethargie", denn klar ist: Nochmal vier Jahre Stillstand in der Steuerpolitik kostet uns nicht nur weiterhin Wettbewerbsfähigkeit – jeder Monat, der ohne Reformsignal verstreicht, verlängert die Rezession. Und das können wir uns nicht leisten.

Wir vom ZDH-Steuerteam werden die anstehenden Gespräche und Verhandlungen intensiv begleiten und unseren Teil zum Ende der Veränderungslethargie beitragen. Auch fernab der politischen Bühne freuen wir uns auf das, was uns in diesem Jahr im Steuerrecht erwartet und was wir Ihnen mit der Steuerinfo dazu berichten können. Wir freuen uns dabei auch über Ihr Feedback und Ihre Anregungen!

Für das ZDH-Steuerteam

Mareike Drexler-Röckendorf