Zentralverband des
Deutschen Handwerks
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Deutschen Handwerks
13.09.2024

E-Rechnungen bei Verbänden und Körperschaften des öffentl. Rechts

Die neue Verpflichtung zum Empfang und zur Ausstellung von E-Rechnungen gilt auch für den unternehmerischen Bereich von Verbänden und Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Hintergrund

Ab dem 1. Januar 2025 wird stufenweise die verpflichtende elektronische Rechnung (E-Rechnung) für Umsätze zwischen inländischen Unternehmen eingeführt. Diese Verpflichtung gilt auch für die unternehmerische Sphäre von Handwerkskammern, Fachverbänden, Innungen und Kreishandwerkerschaften. Wir haben die Handwerksorganisation direkt nach Inkrafttreten des Wachstumschancengesetzes darüber informiert.

Das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern hat zum Thema E-Rechnung eine Mitteilung für Vereine veröffentlicht, in der Folgendes ausgeführt wird:

"Ab dem 1. Januar 2025 müssen Unternehmen in Deutschland elektronische Rechnungen (E-Rechnungen) ausstellen, wenn sie anderen Unternehmen (z.B. Einzelhandel, Gewerbebetriebe, gemeinnützige Einrichtungen) Waren verkaufen oder Dienstleistungen erbringen. E-Rechnungen sind digitale Rechnungen, die in einem speziellen Format vorliegen, das von Computern gelesen werden kann, damit sie leicht verarbeitet werden können.

(Gemeinnützige) Vereine als Rechnungsersteller

Diese neue Regel gilt auch für gemeinnützige Vereine, wenn sie Dienstleistungen oder Produkte an andere Unternehmen erbringen bzw. verkaufen. Auch wenn ein Verein die Kleinunternehmerregelung für die Umsatzsteuer gewählt hat, gilt die Pflicht zur E-Rechnung. Das bedeutet, dass E-Rechnungen in allen Bereichen (auch Sphären genannt) eines Vereins erstellt werden müssen, in denen Waren oder Dienstleistungen verkauft werden; betroffen können somit die Sphären der Zweckbetriebe, der Vermögensverwaltung oder der steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe sein. Weitere Informationen zu diesen Sphären finden Sie in der Broschüre "Steuertipps für Vereine", die kostenlos unter diesem Link bestellt werden kann.

Allerdings gibt es Übergangsfristen: Wenn der Verein im jeweiligen Vorjahr weniger als 800.000 Euro Umsatz erzielt hat, dürfen bis Ende 2027 weiterhin Papier- oder mit Zustimmung des Leistungsempfängers einfache digitale Rechnungen ausgestellt werden. Für Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro [und Fahrausweise] gibt es eine freiwillige Ausnahme von der Pflicht.

(Gemeinnützige) Vereine als Rechnungsempfänger

Vereine sollten sich jedoch darauf vorbereiten, ab dem 1. Januar 2025 E-Rechnungen empfangen zu können (ggf. als Anhang einer E-Mail), die den Sphären Zweckbetrieb, Vermögensverwaltung und steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb zugeordnet werden können. Für den Empfang von E-Rechnungen ist nämlich keine Übergangsfrist vorgesehen.

Sinngemäß können diese Ausführungen auf den unternehmerischen Bereich von Berufsverbänden und Körperschaften des öffentlichen Rechts im Handwerk angewendet werden.

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