Das Handwerk in Deutschland wird digitaler
Die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Befragung unter 503 Handwerksbetrieben in Deutschland, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) durchgeführt – wurde, zeigen:
Das Handwerk in Deutschland wird digitaler. Schon zwei Drittel (68 Prozent) aller Handwerksbetriebe in Deutschland nutzen digitale Technologien und Anwendungen. Vor zwei Jahren waren es mit 53 Prozent noch deutlich weniger, 2017 waren es sogar nur 45 Prozent.
Corona war ein Treiber dieser Entwicklung: Bei mehr als der Hälfte der Handwerksbetriebe (56 Prozent) hat die Digitalisierung insbesondere durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Und 55 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker sagen mittlerweile: Die Digitalisierung sichert die Existenz unseres Betriebes. Denn auch Kundinnen und Kunden erwarten vermehrt digitale Angebote seitens der Betriebe.
Insgesamt zeigt sich die überwiegende Mehrheit der Handwerksbetriebe der Digitalisierung gegenüber aufgeschlossen (83 Prozent). 77 Prozent sehen in ihr eine konkrete Chance für den eigenen Betrieb.
Dabei nutzen die Betriebe Technologien wie "Cloud Computing" (45 Prozent) und jedes Siebte (15 Prozent) hat Trackingsysteme im Einsatz, mit denen sich Maschinen und Betriebsmittel nachverfolgen lassen. Einen starken Schub hat es im Handwerk auch bei der Nutzung digitaler Plattformen gegeben. 4 von 10 Betrieben machen in sozialen Medien auf sich aufmerksam. Als Standard-Plattform im Internet gilt die eigene Website. 97 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker verfügen über eine eigene Website, 76 Prozent haben einen Eintrag in Online-Verzeichnissen. Als Standard in der externen Kommunikation gilt die E-Mail-Nutzung (99 Prozent). Hinzu kommt der durch Corona bestärkte Einsatz von Online-Meetings via Skype, Microsoft Teams und Co., (42 Prozent) welcher auch im Handwerk Einzug gehalten hat.
Zwei Drittel der befragten Betriebe fordern mehr Unterstützung bei der Implementierung digitaler Prozesse und Anwendungen. Für viele sind digitale Anwendungen überdimensioniert (81 Prozent) und nicht passend für ihren Betrieb oder sie sind zu teuer (54 Prozent). Die dafür vorhandenen Förderprogramme von Bund und Ländern schneiden in diesem Zusammenhang bei den Handwerksbetrieben in Deutschland eher schlecht ab: 97 Prozent halten die Beantragung von Fördergeldern für Digitalisierungsmaßnahmen oft für zu bürokratisch und 88 Prozent meinen, diese gehen am Bedarf der Betriebe vorbei.
Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk
Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk informiert und unterstützt den handwerklichen Mittelstand bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale, die sich aus der digitalen Transformation ergeben. Mit der Bedarfsanalyse Digitales Handwerk beispielsweise können Betriebe einen Digitalisierungs-Check durchführen und Weiterentwicklungen ableiten.