Handwerk und Mobilität
Das Handwerk braucht Mobilität. Die Standorte der Betriebe müssen in Ballungsräumen ebenso wie in ländlichen Gebieten für Kunden, Beschäftigte und Lieferanten jederzeit erreichbar sein. Zugleich ist das Handwerk darauf angewiesen, eigene Fahrzeuge für die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung, für Fahrten zu Serviceeinsätzen oder zu Baustellen sowie für den An- und Abtransport von Arbeitsmaterialien flexibel nutzen zu können. Zur Erfüllung dieser vielfältigen Aufgaben verfügt das Handwerk über umfangreiche Fuhrparks von Pkw, leichten und schweren Nutzfahrzeugen und mobilen Arbeitsmaschinen. Sehen Sie hierzu die Umfrage „Was bewegt das Handwerk“.
Im Unterschied zum Transportgewerbe ist die Nutzung dieser Fahrzeuge nur eine Hilfstätigkeit zur Erbringung der eigentlichen handwerklichen Leistungen. Für die Nahversorgung der Menschen, personenbezogene und technische Dienstleistungen, Wohnungsbau und nicht zuletzt den umwelt- und klimagerechten Umbau ist und bleibt das Handwerk unverzichtbar.
Funktionsfähige Verkehrsinfrastrukturen und die ungehinderte Zugänglichkeit von Städten und Gemeinden sind Grundvoraussetzung jeder erfolgreichen wirtschaftlichen Betätigung im Handwerk. Der Investitionsstau der letzten Jahre und Jahrzehnte, der zu erheblichen Schäden an Straßen und Brücken und damit Belastungen für das Handwerk geführt hat, muss auf allen Ebenen des Straßensystems von Bund. Ländern und Kommunen überwunden werden. Lesen Sie hierzu die Umfrage zur Straßeninfrastruktur.
Die Abhängigkeit des Handwerks vom flexiblen Einsatz eigener Fahrzeuge wird von der Verkehrspolitik häufig nur unzureichend beachtet. In den letzten Jahren nahmen die Belastungen für Handwerksbetriebe erheblich zu. Die Einrichtung von Umweltzonen, Ausdehnungen von Mautsystemen und die Einführung der digitalen Tachographen sind nur einige Beispiele. Der ZDH fordert daher, dass die besonderen Erfordernisse des Handwerks bei der verkehrspolitischen Sehen Sie hierzu die „verkehrspolitische Eckpunkte des ZDH-Präsidiums“.
Die Mobilität muss sich in Zukunft weiterentwickeln und effizienter und emissionsärmer werden, um unsere Städte und Gemeinden lebenswert zu erhalten und weiter wachsende Transportbedürfnisse bewältigen zu können. Das Handwerk unterstützt die Anstrengungen zur Schadstoffreduzierung im Fahrzeugbereich und das Ziel der emissionsarmen Mobilität. Der Ausbau des ÖPNV, des Schienengüterverkehrs und des Radverkehrs sowie die Entwicklung von Siedlungsstrukturen, die Arbeiten und Wohnen möglichst funktional eng einander zuordnen sind dazu wichtige Ansätze. Das Handwerk ist dabei ein wichtiger Partner der Verkehrswende und der nachhaltigen Stadtentwicklung.
Auswahl an Aktivitäten von Handwerksorganisationen zu Mobilitätsthemen
HWK Düsseldorf
- Nachhaltige Mobilitätspolitik (Beschluss der Vollversammlung am 11.11.21)
- Mobilitätswende
- Mobilität neu denken
- Zukunftssicher mobil im Handwerk
- Mobilitätspartnerschaft (ab 13.11.2017)
HWK München
HWK Münster
HWK Stuttgart
HWK Berlin
Übersicht zu Gasfahrzeugen
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
Imagekampagne "Deutsche Autohäuser"
- Neue Mobilität in 360-Grad-Geschichten
Da das Handwerk dauerhaft auf eigene Fahrzeuge angewiesen sein wird, sind insbesondere Anstrengungen für emissionsarme und emissionsfreie Antriebe wie Elektromobilität, Hybrid-, Gas- und Brennstoffzellenantriebe nachdrücklich zu unterstützen. Handwerkskammern und Handwerksverbände sind in diesen Feldern bereits massiv engagiert, um die Betriebe auf diese Antriebsarten vorzubereiten. Kurz- und mittelfristig gibt es für viele Einsatzbereiche im Handwerk jedoch noch wenig Alternativen zum Diesel. Die Fahrzeugindustrie muss deshalb kurzfristig Dieselfahrzeuge bereitstellen, die auch im Fahrbetrieb dauerhaft geringe Schadstoffausstöße aufweisen. Die Technologien dafür sind vorhanden. Sehen Sie hierzu die Themenseiten: