Handwerkszählung 2019
Unternehmen, tätige Personen und Umsatz im Handwerk
Für das Berichtsjahr finden sich in der Handwerkszählung Informationen über die Zahl der Unternehmen, die Zahl der tätigen Personen sowie über den Umsatz im zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Handwerk. Zusätzlich zur Zahl der tätigen Personen finden sich Angaben zur geringfügigen und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Die Ergebnisse sind nach Gewerbegruppen und -zweigen, nach Umsatz- und Beschäftigtengrößenklassen, nach Rechtsformen sowie nach Wirtschaftszweigen gegliedert.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)
Ergebnisse der Handwerkszählung 2019 - ZDH-Auswertung
Handwerk der Anlagen A und B1 im Jahr 2019
Die Handwerkszählung 2019, die am 29. September 2021 vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurde, weist folgende wirtschaftliche Kennzahlen für das Handwerk aus:
- 560.296 Unternehmen
- 5,40 Mio. tätige Personen
- 634,1 Mrd. Euro Nettoumsatz im Jahr 2019
- Von den insgesamt tätigen Personen waren 4,11 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (76,2 Prozent), 701.605 geringfügig entlohnte Beschäftigte (13,0 Prozent) sowie 581.826 Unternehmerinnen und Unternehmer (10,8 Prozent)
- Durchschnittlich waren in jedem Unternehmen 9,6 Personen beschäftigt
- Jeder Mitarbeiter erwirtschaftete im Durchschnitt 117.619 Euro Umsatz (netto)
- Jedes Unternehmen erzielte im Durchschnitt 1.131.635 Euro Umsatz (1994: 726.812 Euro)
Von den 560.296 erfassten und ausgewiesenen Unternehmen waren 439.061 oder 78,4 Prozent in der zulassungspflichtigen Anlage A aktiv. Mit 577,6 Mrd. Euro erzielten sie den absoluten Großteil der Umsätze (91,1 Prozent) und stellten mit 4,3 Mio. Mitarbeitern 79,8 Prozent der tätigen Personen. In der zulassungsfreien Anlage B1 waren 121.235 Unternehmen erfasst, dies entspricht 21,6 Prozent. Mit 56,4 Mrd. Euro erzielten sie 8,9 Prozent der Gesamtumsätze. Mit 1.090.487 Mitarbeitern waren 20,2 Prozent der Beschäftigten in den zulassungsfreien Handwerken tätig.
Die Unternehmen im Handwerk hatten im Durchschnitt 9,6 Mitarbeiter und erwirtschafteten einen Umsatz von rund 1.131.635 Euro im Jahr 2019. Dabei lag die Produktivität je Erwerbstätigen bei durchschnittlich 117.619 Euro. Mit durchschnittlich 134.326 Euro erwirtschaftete ein Erwerbstätiger in den zulassungspflichtigen Anlage-A-Handwerken wesentlich mehr Umsatz als ein Mitarbeiter in den zulassungsfreien B1-Handwerken (durchschnittlich 51.737 Euro/Mitarbeiter).
Von den tätigen Personen insgesamt waren 4,11 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (76,2 Prozent) und 701.605 geringfügig entlohnte Beschäftigte (13,0 Prozent) sowie 581.826 Unternehmerinnen und Unternehmer (10,8 Prozent). Wie bereits in den Vorjahren ist der Anteil der geringfügig Beschäftigten an den abhängig Erwerbstätigen in den zulassungsfreien B1-Handwerken mit 28,1 Prozent bedeutend höher als in den zulassungspflichtigen Anlage-A-Berufen (11,2 Prozent). In der Anlage B1 ist dieser Anteil im Vergleich zum Vorjahr deutlich (minus 1,2 Prozentpunkte), in der Anlage A leicht zurückgegangen (minus 0,2 Prozentpunkte).
Das Handwerk bleibt kleinbetrieblich geprägt: 79,9 Prozent der in der Handwerkszählung erfassten und ausgewiesenen Unternehmen in den Anlagen A und B1 beschäftigen weniger als zehn tätige Personen, 59,3 Prozent sogar weniger als 5. Nur 2,5 Prozent aller Unternehmen beschäftigen 50 und mehr Mitarbeiter; allerdings stellen diese Unternehmen 38,9 Prozent der Erwerbstätigen im Handwerk und rund 46,8 Prozent des erwirtschafteten Nettoumsatzes.
Die Angaben beziehen sich auf alle Handwerksunternehmen, die im Berichtsjahr einen Jahresumsatz von mehr als 17.500 € erzielt haben und/oder kumuliert über die 12 Monate des Berichtsjahres über mindestens eine(n) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte(n) oder mindestens 12 geringfügig entlohnte Beschäftigte verfügt haben. Die Novellierungen der Handwerksordnung in den Jahren 2020 und 2021 haben bei der Zuordnung der Gewerke zu den Anlagen A und B1 noch keine Berücksichtigung gefunden.